Es gibt Tage, die fangen wirklich super an, und entwickeln sich dann zu einem richtigen Misthaufen.
Nur wegen Alkohol, und offensichtlich wenig bis gar nicht gebrieften und disziplinierten Noobs, am Spielfeld.
Warum? Zur Story:
Unser Verein hatte sich mit einem befreundeten Trupp einen netten Spieltag auf einem kommerziell betriebenen Spielfeld ausgemacht. Es war zwar etwas kühl, aber Wetter und Stimmung waren gut. Die Spiele fair und freundschaftlich.
Dann kam noch ein uns unbekannter Trupp, was uns natürlich gefreut hat, denn je mehr Spieler, desto mehr Fun. Dachten wir uns. Und luden den Trupp, freundlich ein, mit uns mitzuspielen. War nicht unbedingt die beste Idee, wie sich später herausstellen sollte.
Nachdem sich der fremde Trupp, in dem auch neben angeblicher Boderwar-Veteranen etliche Noobs waren, warmgespielt hatte, stießen sie zu uns. Und schon gings mit den Problemen los.
Bei uns ist es üblich, daß bei einem Markierer-Treffer nicht der Spieler sofort raus ist, sondern der Markierer als ausgefallen gilt und man so gezwungen ist, auf die Backup zu wechseln. Funktioniert ganz gut und hat auch eine taktische und Fun-Komponente.
Was hörte man sofort von Einem vom fremden Trupp, der zu ersten Mal spielte? „Wääääh! Des is aba unfair! I hob jo kaa zweite Puffn!“ Äh, ja, und? Aber gut, man ist ja nett und wechselt auf „Treffer egal wo und raus“. Bricht man sich ja nix ab dabei.
Nachdem wir ein Spiel verloren haben, weil der fremde Trupp eher in der Art von Paintball-Speedgamern agierte, und dabei Unnötigkeiten vom Stapel gelassen hat wie „Hab di dawischt Motherfu….! I hobs genau gesehen!“, und „Wixx.. jetzt hob i di!“ obwohl bei uns die Treffer sofort angezeigt wurden, wurden wir etwas nachdenklich und haben vom Fun-Modus auf den voll taktischen Modus umgeschalten. Und siehe da, auf einmal wurde der gegnerische Trupp regelrecht aufgerieben. Bei jedem Spiel. Dann wurde es noch „spaßiger“ als einige von dem fremden Trupp sich als Highlander wie aus dem Buch entpuppten. Denn wenn z.B. ein MG plus zwei AEGs vollautomatisch, innerhalb ihrer Reichweite, gut 5 Sekunden lang auf einen Spieler einhämmern, ein Beobachter nach dem Spiel die Treffer auch bestätigte, und der Spieler einfach weiterläuft, hats was. Aber gut, auch wenns mehrfach vorkam, war das war noch nicht das Übelste.
Es kam dann zum letzten, und übelsten, Spiel des Tages. Der fremde Trupp wurde am Spielfeld von unserer Seite gut kontrolliert und wir waren am Gewinnen. Doch dann hat es einer der Gegner geschafft, sich außerhalb meines Sichtfeldes um einen kleinen Erdwall zu schleichen. Zu diesem Zeitpunkt lag einer meiner Teamkammeraden, keine 4 Meter, neben mir und war mit dem Gegner beschäftigt.
Ich habe aus dem Augenwinkel eine Gestalt, nicht einmal ganz 5 Meter, seitlich von mir wahrgenommen und im nächsten Moment war die Hölle los. Dieser Typ hat nämlich nicht, wie gewohnt und regelkonform, die „Shotregel“ angewandt, sondern auf nicht mal 5 Meter mit Vollauto, seitlich auf den Kopf, durchgezogen (dem entsprechend blutig war dann bei mir Ohr und Kopfseite). Meine Reaktion war logischerweise ein Brüller, zusammenducken und mit den Armen den Kopf zu schützen versuchen. Hat der Typ sofort den Finger vom Abzug genommen? Weit gefehlt! Der hat weiter draufgehalten! Nachdem bei mir der erste Schreck weg war, bin ich aufgesprungen und wollte den Typen zur Rede stellen, was er da für einen absichtlich schmerzhaften und unsportlichen Mist aufführt. Was war die Reaktion? „Na dei Kumpel woit si ja hinter dir verstecka. Da hob i weida gschossn.“ Aha tolle Sache wenn man weiterschießt, wann man gerade einen anderen Spieler verletzt hat, und das mit dem dahinter verstecken vom eigenen Teamkammeraden verneint und diese Aussage, plus der deutlichen Unterschreitung der Mindest-Distanz sowie des Hergangs, wurde von einem Beobachter auch bestätigt. Es erfolgte keine sofortige Entschuldigung, kein gar nix. Ich bin dann wutentbrannt vom Spielfeld, denn wenn ein Trupp so spielt, spielt man nicht mehr mit denen. Das Spiel wurde kurz darauf, von einem unserer Truppmitglieder abgebrochen. Als wir schon am Wegräumen waren kam der eine Typ zu mir um sich zu entschuldigen. Toll. Gut 10 Minuten nach dem Vorfall.
Bei der nachherigen traditionellen Vereins-Besprechung, bei einem bekannten Burgerbrater, wurde mir regelrecht übel, als meine Vereins-Kammeraden und ich unsere Beobachtungen verglichen.
Denn neben den geschilderten Verhalten wurde von dem fremden Trupp, während des laufenden Spieltages, auch frisch und fröhlich dem Biere zugesprochen. Vergleicht man alle Beobachtungen kommt man zur Erkenntnis, daß einzelne Spieler des fremden Trupps, in jeder Spielpause, eine Bierdose „gezwitschert“ haben müssen. Seltsamerweise waren das exakte jene Spieler des fremden Trupps, die durch Verhalten am Spielfeld, Highlandern, Regelverstöße ec. äußerst unangenehm aufgefallen sind.
Von unserem Verein aus wurde einstimmig beschlossen, daß wir mit diesen Personen nichts mehr zu tun haben wollen, und sobald wir Alkoholkonsum beim laufenden Spieltag auch nur sehen, der entsprechende Konsument von uns ausgegrenzt und zur Heimfahrt aufgefordert wird.
Merke: Alkohol am Spielfeld ist nicht ohne Grund unerwünscht, und ich möchte alle Airsoftler dazu aufrufen, sich auch daran zu halten und Noobs darauf aufmerksam zu machen.
Es kann in unserem Sport einfach zu viel passieren, wenn jemand Alkohol im Blut hat.
Sehen wir mal ganz davon ab, daß ein oder mehrere Alkis am Spielfeld den ganzen Spieltag verderben können.
Zusätzlich sollten Noobs ordentlich gebrieft werden, und vom eigenen Trupp entsprechend im Auge behalten werden.
Liebe Airsoftler und Spielveranstalter. Hiermit möchte ich die Aktion „0,0 Promille am Spielfeld“ ins Leben rufen.
Seid konsequent! Wenn ihr einen Alkoholtrinker, und sei es noch so wenig, bei einem laufenden Spieltag, auch in Spielpausen, erwischt meldet ihn beim Veranstalter oder wenn ihr selbst Veranstalter seid verweist ihn sofort und konsequent der Veranstaltung.