APS UAR Kurzreview als Warnung für Interessenten

  • Ich möchte im Rahmen eines kurzen Reviews einige Gründe darlegen, warum vom Kauf einer APS UAR meiner Ansicht nach abzuraten ist. Vielleicht hilft dies ja dem einen oder anderen. Bilder habe ich momentan keine zur Verfügung, vielleicht reiche ich diese bei Gelegenheit noch nach.


    Die APS UAR wartet eigentlich mit einer Vielzahl attraktiver Features auf.
    Die Externals sind sehr gut verarbeitet. Sie ist werksseitig mit einem Präzisionslauf versehen, das Hop-Up ist mit der Gearbox verschraubt, die Gearbox ist mit einem Federschnellwechselsystem ausgestattet und V3-kompatibel, sie besitzt eine hervorragende Ergonomie und verwendet M4-Magazine, die im Magazinschaft gefedert gelagert sind, sodass diese beim Nachladen ausgeworfen werden und nicht mit der Hand herausgezogen werden müssen.


    Hier sind wir jedoch schon beim ersten wesentlichen Manko:
    Um M4 Midcaps verwenden zu können, muss man im Magazinschaft gewisse Bereiche mit dem Dremel ausfräsen, da um das Hop-Up herum nur eine Schlüssellochartige Öffnung vorhanden ist, die werksseitig nur das Verwenden von High-Caps ermöglicht. Dies soll laut Hersteller bei der Version 2, die momentan am Markt ist, bereits behoben worden sein, was sich jedoch bei meiner AEG nicht als richtig herausstellte.


    Das nächste Manko auf der Liste fällt beim Einstellen des Hop-Ups auf:
    Der Verschluss ist zwar mit einem Bolt-Catch versehen und kann linkshändig oder rechtshändig konfiguriert werden, jedoch ist das Hop-Up nur vernünftig zu erreichen, wenn man den Verschluss linkshändig konfiguriert. In diesem Fall sind dann aber wiederum die nur rechtsseitig bedruckten Markings auf dem Verschluss nicht mehr sichtbar, außer, man lässt die Abdeckung beidseitig offen.
    Ein weiteres Problem, dass sich daraus ergeben kann, folgt weiter unten.


    Kommen wir zur Gearbox:
    APS hat sich immer bemüht, Kundenwünschen zu entsprechen, und bei dieser Gearbox sieht man leider, warum das nicht immer eine gute Idee sein muss.
    Die Gearbox ist wie gesagt V3-kompatibel, jedoch kann sie nicht durch eine V3-GB getauscht werden, da sie ein spezielles Feuerwahlsystem verwendet, dass meiner Ansicht nach nicht mit jeder beliebigen Gearbox verwendet werden kann (Safe ist eigentlich ein mechanisch gesperrtes Fullauto, dann Fullauto, dann Semiauto).
    Das schlimmste an der Gearbox ist jedoch die den zahllosen Beschwerden dämlicher Airsofter geschuldete Verdrahtung. Die Gearbox befindet sich nämlich in der Schulterstütze und war bei der Version 1 so verdrahtet, dass man mit viel Würgen und Quetschen unter den oberen Rails einen Stick-Type NiMH-Akku reinbekam.
    Darüber hat sich die Airsoft-Gemeinde fürchterlich aufgeregt und, dämlich, wie sie alle waren, gefordert, dass man die Verdrahtung doch bitte in den Schaft verlegen möchte (wo ja eigentlich die Gearbox schon den ganzen Platz wegfrisst).
    Anstatt ein anständiges Battery-Case beizulegen und die Verdrahtung nach vorne außen zu legen, damit die Leute wieder ihre geliebten LiPos verwenden können, folgte man dem Kundenwunsch und verlegte die gesamte Verdrahtung in den Schaft, wodurch nun gar kein vernünftiger Akku mehr Platz hat, sieht man von einem speziellen 1000 mAh-Mini-LiPo einmal ab. Dabei ist zu bedenken, dass auch die Verwendung dieses Spezialakkus nicht zielführend ist, da dieser dann genau neben dem Motor liegt. Und was könnte einem LiPo besser schaden, als starke Magnetfelder und Wärme? Richtig, nix.
    Will man die UAR also mit einer vernünftigen Stromquelle speisen, muss man die gesamte Verdrahtung also selbst neu verlegen, was aufgrund der farblosen Isolierungen (sowohl + als auch – sind mit farbloser Isolierung geführt) für Anfänger kaum ratsam ist.
    Führt man die Verdrahtung jetzt neu aus (nach vorne und nach außen, um ein Battery-Case verwenden zu können), ergibt sich ein neues, oben angesprochenes Problem:
    Die Verdrahtung interferiert nun linksseitig mit dem eigentlich beidseitig einstellbarem Hop-Up und dem Verschluss. Es kann also notwendig sein, die eingebaute Sicherung zu entfernen, um den Kabeln, die eine maximale Querschnittsfläche von 0,5mm2 haben sollten, um nicht dem Verschluss in seiner Bewegung in die Quere zu kommen, den nötigen Platz in der AEG zu schaffen, wobei dann immer noch das Problem mit dem Hop-Up teilweise vorhanden ist.
    Hierbei möchte ich betonen, dass das Hop-Up durch die Kabel nicht verstellt wird, sie sind lediglich im Weg.
    Lobenswert ist jedoch, dass die Kontakte am Motor nur gesteckt sind, was ein schnelles Auswechseln des Motors möglich macht.


    Was uns übrigens zum nächsten Manko bringt:
    Der Motor ist in einer absolut schauderhaften Lagerung untergebracht. Nicht nur, dass diese stark wackelt, der Motor selbst lässt sich in der Halterung um einen nicht unerheblichen Winkel fast frei Rotieren, keine Ahnung, wer das wohl verbockt hat. Allerdings muss man dazu sagen, dass die Gearbox in ihrer Hülle recht stabil liegt und der Motor, nicht wie bei einer AK, völlig frei von äußerer Mechanischer Beanspruchung sein sollte (abgesehen von seinen eigenen Kräften).


    Um am Schluss noch etwas positives zu sagen: Hat man diese ganzen Fehlkonstruktionen bestmöglich ausgebügelt, kann man mit diesem Gerät hochpräzisen Spaß haben, die Trefferbilder sind meiner Ansicht nach mehr als in Ordnung, und das Design der Gun gut für Wassertransferdrucke und andere Verzierungsarbeiten geeignet.


    Ansonsten aber gilt im höchsten Maße: Finger weg!


    lg Stuntcat

  • Kann mich in sämtlichen Punkten Stuntcat anschließen, trotzdem mag ich meine UAR :-X


    Außerdem noch hinzuzufügen: der Triggerweg ist recht lange, bis sich ein Schuss löst. Kann teilweise behoben werden indem man an ner Schraube dreht welche sich hinten unter einer Metallstange befindet die den Trigger an der Gearbox betätigt.

  • Kleiner Nachtrag:


    Der Aussenlauf der APS UAR ist laut Testberichten ein handelsüblicher M4 Aussenlauf und somit durch entsprechende Aussenteile ersetzbar.


    Desweiteren konnte ich das Wackeln der Motorshell dadurch beheben, dass ich zwischen der Gearbox und der Motorshell einen Gummi-Dichtungsring eingelegt habe, dadurch hält das Ding jetzt auch freischwebend still.

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