APS und Abarten

  • Geschichte
    Diese automatische Pistole im Kaliber 7,62 mm war Gegenstand der Diplomarbeit eines berühmten russischen Konstrukteurs: Igor' Jakowlewitsch Stetschkin (* 15.11.1922, U 28.11.2001). Da allerdings mit der Makarov Pistole eine neue 9 mm Patrone eingeführt wurde, baute Stetschkin 1948 für diese Patrone einen Prototyp seiner automatischen Pistole - APS (Automatische Pistole Stetschkin). Diese zeigte sich den Pistolen der Mitbewerber (unter anderem auch der automatischen Pistole Kalashnikov) als klar überlegen und wurde zusammen mit der Pistole Makarov 1951 eingeführt. Diese Pistole war damals das, was man heute unter PDW - Personal Defense Weapon versteht, eine kleine (voll-)automatische Waf.fe für Panzerbesatzungen, Offiziere im Kampfgebiet, Spezialeinheiten usw. Obwohl die Pistole sehr genau war, hervorragend funktionierte und äußerst angenehm zu schießen war, genoss sie keine sonderliche Beliebtheit aufgrund ihres Gewichts und der unhandlichen Größe. (Zitat: ). Ausserdem war sie wie alle automatische Pistolen bei vollautomatischem Feuer sehr schwer zu kontrollieren. Dabei half auch nicht das harte Holster, welches bei vollautomatischem Feuer als Schulterstütze diente. Obwohl sie bei Einzelfeuer der Makarov Pistole weit überlegen war, wurde sie ab 1975, nach der Einführung der AKS-74U nicht mehr gebaut und 5 Jahre später ausser Dienst gestellt.
    Anfang der 90er Jahre erlebte die APS ihren zweiten Frühling bei den Spezialeinheiten des russischen Innenministeriums (MWD). Die Alternative wäre die besagte AKS-74U, die für die polizeiliche Arbeit eine entschieden zu starke Patrone besitzt. OMON und andere Sondereinheiten benutzen allerdings nicht mehr die starren Holz- oder Plastikholster welche sowieso nicht viel gebraucht wurden, sondern ein weiches, bequemes aus Segeltuch. So kann man die Pistole auch wesentlich besser verdeckt tragen.


    Technik
    Die APS sieht aus wie eine aufgeblähte Makarov, und ihr Aufbau bestätigt das durchaus. Wie die PM hat die APS einen feststehenden Lauf, einen Masseverschluss sowie einen Double Action-Abzug. Die Schließfeder wird auf den Lauf geschoben. Nach dem Schuss wird durch den Rückstoss der Schlitten nach hinten geschoben und zieht die leere Patronenhülse heraus. Die neue Patrone wird durch den Schlitten, welcher durch die Schließfeder wieder nach vorn gedrückt wird, in das Patronenlager geschoben.
    Der Sicherungshebel befindet sich hinten links auf dem Schlitten und hat drei Wahlmöglichkeiten: Sicher (Pr) - Einzelfeuer (Od) - Vollauto (Awt). Die Pistole hat, wie auch die PM, einen Druckpunktabzug. Die Kimme ist verstellbar auf 25, 50, 100 und 200 Meter. Das Magazin der APS ist ein zweireihiges Stangenmagazin für 20 Schuss mit Sichtschlitzen rechts und links. Das Holster bestand bei frühen Versionen aus Holz, wurden später jedoch durch robustere Plastikholster ersetzt, welche gleichzeitig bei Dauerfeuer als Anschlagschaft dienten, wobei sie am Griff montiert wurden. Die im Vergleich zur PM größere Lauflänge und längere Visierlinie erhöhen die Genauigkeit. Die Teilzerlegung erfolgt genauso wie bei Pistole Makarov: Abzugsbügel nach unten ziehen und durch seitlichen Druck am Rahmen einrasten, den Schlitten ganz zurückziehen, dann leicht anheben und nach vorne vom Lauf abziehen. Dann nur noch die Feder vom Lauf nehmen.


    APB
    Anfang der 1970er Jahre wurde ein schallgedämpftes Modell der APS entwickelt, die APB (Awtomatitscheskij Pistolet bes'schumnyj - automatische Pistole lautlos). Sie wurde 1972 eingeführt und war bei den sowjetischen Spezialeinheiten in Afghanistan sehr beliebt. Man könnte sagen, Speznas hat die Pistole Stetschkin wiederbelebt. Auch heute noch wird die "lautlose" Variante dieser Pistole oft und gerne bei den russischen Spezialeinheiten verwendet. Die schallgedämpfte Version ist nach dem gleichen Prinzip wie die PB aufgebaut: Der verlängerte Mündungsteil des Laufes hat eine integrierte Expansionskammer welche von den Gasen durch mehrere Bohrungen im Lauf erreicht wird. Darauf wird der eigentliche Schalldämpfer angeschraubt, welcher etwas tiefer als die Laufachse liegt und somit die Visierlinie nicht überdeckt. Anstatt der Holsterschulterstütze wird hier eine abnehmbare Skelettschulterstütze verwendet. Auch diese wird am Griff befestigt.


    Im Einsatz





    Sämtliche Artikel dieses Users sind ursprünglich im izhmash.at Forum veröffentlicht worden.<br /><br />Alle unzitierten Artikel dieses Users stammen vom Forenuser und Mitbegründer Jay (1982-2018) welcher auch Gründer von izhmash.at war.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!