Diese Reenactmentanleitung entstand in Zusammenarbeit zwischen humpel und Jasiwasi auf izhmash.at.
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[shadow=red,right][size=36pt]NATIONALE VOLKSARMEE[/size][/shadow]
Strichtarn ist in der Airsoftszene relativ dünn gesät.
Der Grund wird wohl vermutlich im Nischencharakter des Ostblocks sein.
Allerdings ist nicht alles, was aus den ehemaligen Warschauer-Pakt-Staaten kommt, schlecht.
Der große Vorteil von Strichtarn-Zeug ist nämlich: äußerst einsteigerfreundlich, weil billig.
Die gesamte nachstehend angeführte Gear kostete mich grade mal knapp 150€ (ohne Gun natürlich).
Abgesehen davon sind "Ossis" auf Airsoftevents selten anzutreffen.
Als Vorlagen dienten folgende Quellen:
[li]das Buch "Die NVA: Land- Luft- und Seestreitkräfte" von Wilfried Kopenhagen, Hans Mehl und Knut Schäfer[/li]
[li]das Buch "Vom Himmel auf die Erde ins Gefecht. Die Fallschirmjäger der NVA" von Friedrich Jeschonnek[/li]
[li]die Internetseite Flächentarn-Krauß, sowie[/li]
[li]der Film "NVA" von Leander Haußmann[/li]
[li]Wikipedia[/li]
[shadow=red,left]Ausrüstung[/shadow]
Landstreitkräfte (LaSK)
Stahlhelm
Der Stahlhelm wurde als M56 eingeführt und erinnert nur grob an die Wehrmachtsmodelle. Der eigentümlich abgeflachte NVA-Helm entsprach dem von Prof. Dr.-Ing. Fry und seinem Mitarbeiter Dr. Hänsel vom Institut für Wehrtechnische Werkstoffkunde, Berlin, entwickelten Versuchsmuster „B/II“ der deutschen Wehrmacht, das sich seit 1943 in der Erprobung befunden hatte, aber nicht mehr eingeführt wurde (Quelle: Wikipedia). Kopenhagen, Meh & Schäfer datieren den Versuch auf 1944, was aber eigentlich auch egal ist.
Der große Unterschied zwischen dem älteren Modell und den späteren ist der gebörtelte Rand. Die ersten Fertigungen hatten diesen nämlich noch nicht. Sonst hat sich der Helm über die Jahrzehnte hinweg nicht wesentlich verändert.
Das Inlay besteht aus der gewohnten "deutschen" Helmspinne, die zusätzlich an Stirn und Hinterkopf (vermutlich erst bei den späteren Modellen) serienmäßig mit einer Lage Schaumstoff gedämpft ist, was den Tragekomfort sehr erhöht. Ebenfalls verfügt der M56 bereits über Y-Kinnriemen. Verglichen mit den anderen Ostblock-Helmen ist der M56 der Ferrari unter den Helmen.
Passend zum Helm wurden auch Helmbezüge gefertigt. Zu den Produktionsjahren, sowie, ob sie überhaupt Verwendung fanden, kann ich noch keine Angaben machen.
Feststehen dürfte aber, dass es 4 militärisch nutzbare Bezüge gab und eine für die Militärpolizei/Verkehrsregler.
Aus einem Militariaforum hab ich nämlich dieses Bild:
v.l.n.r. Strichtarn 1, OD, Verkehrsregler, Flächentarn, Strichtarn 2
Die beiden Strichtarnbezügen ähneln sich oberflächlich, jedoch gibt es bei genauerem Hinsehen einen leichten Farbunterschied, außerdem sind die Abnähungen am Nackenschutz anders (was man hier nicht sieht). Soll uns aber nicht weiter belasten, da es fürs Airsoften nicht relevant ist.
Viel interessanter ist nämlich angesprochener Nackenschutz, der vermutlich dazu diente, die Silhouette zu brechen. Für Airsoft einerseits als Regenschutz (es rinnt nix mehr ins Genick) als auch Trefferschutz der Genickpartie nicht unpraktisch.
Standard-Koppel
Das graue Koppelgestell war der Zeit entsprechend einfach gehalten und bestand aus:
[li] Sturmgepäcktasche[/li]
[li] Magazintasche für 4 AK-Magazine[/li]
[li] AK-Bajonett für AK74 in schwarz[/li]
[li] Feldflasche[/li]
[li] Feldspaten mit Spatentasche[/li]
Gehen wir also mal ins Detail:
Sturmgepäcktasche
Die Sturmgepäcktasche ist ein einfacher Rucksack, der mittels Karabiner an den D-Ringen des Y-Riemens am Koppeltragegestell befestigt werden konnte.
An der Oberseite der Tasche befindet sich zusätzlich ein Tragegriff und eine kleine Lasche. Eine gleiche Lasche findet man jeweils an den Seiten. Damit wurde die Zeltbahn am Tornister befestigt.
4-zellige Magazintsche
Wie der Name schon sagt, passen in die Magazintasche 4 Magazine vom Typ AK47 bzw AK74. Beim klassischen Modell findet sich auf der Seite noch eine kleine Tasche, die vermutlich ein Magazin des Typs Makarov aufnehmen kann. Ein Fastloader passt auf jeden Fall rein, was das Täschchen sehr praktisch macht.
Am Koppel befestigt wird das Ganze übrigens durch Aufschieben - an der Rückseite befinden sich zwei Schlaufen.
Die UTV-Magazintasche wurde gröber verändert. Einerseits fehlt die Zusatztasche, andererseits hat sie einen abgeänderten Befestigungsapparat, der mich ein wenig an das britische PLCE erinnert.
Zu unterscheiden sind sie leicht - links alt, rechts UTV:
Feldflasche
Die Feldflasche weist von der Form her eindeutig auf seine Wehrmachtsvergangenheit hin. Die ersten Modelle waren zudem noch mit einem Filzüberzug versehen, sodass die Ähnlichkeit noch größer war.
Später wurde der Filzüberzug gegen eine Tarnhülle mit Flächentarnaufdruck, noch später mit Strichtarn getauscht.
Sehr praktisch ist, dass die Feldflasche bereits mit einem Trinkbecher versehen ist, der oben aufgesetzt wird und den Drehverschluss gegen Schmutz schützt.
Feldspaten
Der erste Feldspaten war viereckig, starr und konnte nicht abgeklappt werden. Befestigt wurde er am Koppel über ein ledernes Tragegestell.
In den 1960ern wurde dann der erste Klappspaten in pentagonaler Form eingeführt; die Koppelbefestigung blieb dabei aber gleich - mit entsprechender Formanpassung.
Erst mit der UTV wurde eine neue Spatentasche in Strichtarn eingeführt und der Spaten an einer Seite mit Sägezähnen versehen. Die Befestigung wurde entsprechend der UTV-Koppel adaptiert.
Schutzmaskentasche samt Schutzmaske M10M
Kann man, muss man sich aber nicht unbedingt zulegen. Die Schutzmaske ist für Airsoft gänzlich ungeeignet, da die Gläser bei weitem nicht unseren Anforderungen genügen. Wenns wer wirklich Hardcore haben möchte, dann kann man das sicherlich umbauen, aber wer ist schon masochistisch genug und spielt mit einer Schutzmaske Airsoft?
Als Klumpert-Tasche kann man hingegen die Schutzmaskentasche zweckentfremden und mit Akkus, BB's und sonstigem Kleinzeug vollstopfen. Aufgrund des Materials (fühlt sich ein wenig wie PVC an), sollte sie auch spritzwasserfest sein.