Uniform M 69 Mannschaften und Offiziere

  • Felduniform M 1969



    Der Uniformschnitt wurde im Rahmen der Uniformreform Anfang der 70´er Jahre modernisiert.
    Bekannt ist die Uniform unter M 1969 oder M 1970.


    Bei einem derartigen Unternehmen hat es natürlich einige Zeit gedauert, bis alle eine neue Uniform hatten.
    In Afghanistan wurde diese Uniform noch häufig getragen. Die Lager waren übervoll und somit mussten diese Uniformen erstmal aufgetragen werden.


    Mannschaftsdienstgrade



    Am auffälligsten war, dass bei der Felduniform der traditionelle Stehkragen der Gymnasterka weg fiel.
    Der Kragen wurde umgestaltet und hatte jetzt Kragenspitzen wie die Uniform M 1935 aus dem 2 Weltkrieg.


    Auf diesem Kragen der neuen Uniform wurden Kragenspiegel in der jeweiligen Farbe angebracht.
    Im Garnisonsbetrieb wurden von Mannschaftsdienstgraden Kragenspiegel in der jeweiligen Farbe der Waffengattung getragen.
    Bei Kampfhandlungen entfielen diese auffälligen Zielhilfen.
    Es wurden nur noch die Metallminiaturen getragen.


    Der Kragen wurde am oberen Ende durch einen Hakenverschluss zusammengehalten, was für Personen mit einem größeren Halsumfang sehr unangenehm war. Der oberste Knopf und der Hakenverschluss durften in heißen Gebieten geöffnet werden.


    Fallschirmjäger ließen den obersten Knopf offen, damit die Streifen der Telnyashka zu sehen waren.


    Um die Uniform zu schonen wurde im Kragenbereich ein weißer Krageneinsatz eingenäht.
    Er wurde täglich gewechselt und hatte zusätzlich die Eigenschaft, ein Aufscheuern des Halses zu verhindern und die Tragezeit zu verlängern.



    Die Hosen waren als Stiefelhosen ausgelegt und wurden mit Schlaufen in den Stiefeln fixiert.
    Hier hat man sich an den alten bewehrten Schnitt gehalten.


    Gehalten wurde die Hose im Bundbereich durch einen Gürtel.
    Bei einigen Stücken habe ich Hosenträgerkonstruktionen aus zivilen Gummibandträgern beobachtet. Dieses dürfte dem Tragekomfort gedient haben.


    Der Schnitt der Uniform war nicht gefechtstauglich.
    Auffällig ist für diese Uniform, das Fehlen der Taschen.
    Dieses änderte sich erst, als die M 1988 Uniform eingeführt wurde.


    Die M 1969 Uniform wurde aus verschiedenen Stoffen gefertigt. Diese Stoffe gehen von glatten Leinenstoffen bis zu groben erdbraune Baumwolle Ausführungen




    Für die Uniformen war jeder Militärangehöriger eigenverantwortlich.
    Auf besondere Körperformen wurde in der Fertigung nicht eingegangen- Lediglich die Zahl hinter der Größenangabe (50-2, 56-3) gab Möglichkeiten, den Körperbau zu berücksichtigen.


    Dieser Umstand ermöglichte es, den persönlichen Stil in die Uniform einfließen zu lassen.
    Nach örtlicher Ansicht der Soldaten, musste die Uniform entweder sehr eng oder locker am Körper wirken.
    Soldaten mit austrainierten Muskeln versuchten, die Uniform so eng wie möglich zu gestalten
    Diese „Änderungen“ waren teilweise sehr subtil und wurden durch Vorgesetzte geduldet.


    M 1969, Kursant Luftstreitkräfte
    Getragene Uniform aus Leinen




    Die orginalen Beinschlaufen wurden vom Vorbesitzer durch Gummibänder ersetzt.


    M 1969 Erdbrauner grober Baumwollstoff






    Offiziere



    Offiziere hatten eine von der Mannschaft abweichende Felduniform.
    Der Schnitt ähnelte der Uniform für Mannschaften.


    Die Stoffqualität der Uniform war höherwertig und variierte von Hersteller zu Hersteller.
    Uniformen gab es mit glattem leinenartigem Stoff oder gröberen Baumwollstoff, die Farbe war dunkler gehalten


    Offiziere trugen diese Uniform meistens nur im Felddienst somit war diese nicht mit farbigen Effekten besetzt. Die Kragen an der Uniform wurden mit Kragenspiegel aus grauen Filz ausgeliefert. Ein Truppengattungsabzeichen auf dem Oberarm wurde nicht getragen


    Der Kragen wurde im oberen Bereich mit einem Hakenverschluss verschlossen.
    Offiziere der VDV-Einheiten ließen wie die Mannschaftsränge den oberen Knopf offen.


    Auffällig ist, dass es Ausführungen mit knöpfbaren und knopflosen Manschetten gibt.
    Die Knöpfe der Felduniform waren aus grünem Kunststoff.



    An den Hosen war an den Seiten eine Biese zwischen die Hosennaht eingearbeitet, die in der jeweiligen Waffenfarbe ausgelegt war.
    Rote Biese gemischte Einheiten, blaue Biese Luftwaffe und VDV
    Es gab auch Hosen ohne Biese


    Zur Uniform wurde der Offiziersgürtel mit Leibriemen getragen. Als Kopfbedeckung wurde eine im selben Stoff gehaltene Offiziersmütze oder eine Feldmütze getragen.


    Offiziersfelduniform aus Leinen mit knöpfbaren Manschetten






    Sammelobjekt


    Für den Sammler hat man bei dieser Ausführung eigentlich keine Bezugsprobleme.
    Die Uniform wird häufig von einigen Händlern angeboten.
    Riesige Lagermengen führten dazu, dass diese Uniformausführung bis in die 90 er Jahre aufgetragen wurde.


    Probleme gibt es nur bei den großen Größen und bei gebrauchten Stücken.
    Da jeder Soldat nicht Unmengen an Wechseluniformen hatte, haben gebrauchte Jacken oft einen sehr stechenden Schweißgeruch. :o


    In einigen Garnisonen ist auch nur einmal pro Woche der „Dusch Tag“ befohlen worden.


    Gebrauchte M 1969 Uniformen könnten stundenlange Geschichten erzählen.
    Die oft starken Verschmutzungen sind wie der stechende Schweißgeruch nicht zu entfernen.
    Der "Unterarmpuma" ist nicht nur für die Nase unangenehm sondern zieht Motten an.
    Im Verlauf der Jahre hatte ich so manches Stück, das ich dann leider der Vernichtung zugefügt habe.


    In der Innenseite der Jacken findet man bei fast allen Uniformen auf dem Taschenfutter den Größenstempel Bei Offiziersuniformen habe ich oft diesen Stempel hinter dem Taschenfutter gefunden.

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