Grund hierfür war ein Beitrag der über Airsoft gemacht wurde und bei dem alles so zusammen geschnitten wurde, dass wir Airsoftspieler schlecht aussehen.
Korrekt. Eine alte ATV-Doku. Hab ich sogar noch auf meiner externen Festplatte gespeichert.
Dieser Doku, die eigentlich gut recherchiert war, die Airsofter aber als "Freizeitrambos" verunglimpft hat, war ein "Am Schauplatz" Beitrag zum Verein "God's Army", die in der Steiermark (?) aktiv waren, vorausgegangen, der weder objektiv noch gut recherchiert war und schließlich zur Auflösung des Vereins geführt hat. O-Ton in dem Beitrag war damals übrigens: Kriegsverherrlichung, Gewaltverherrlichung, Jugendgefährdung, Sittlichkeitsverrohung. Gewürzt mit ein paar gemein gestellten Fragen und patscherten Antworten von minderbegabten Rednern (ohne jetzt jemanden beleidigen zu wollen) war es das perfekte Rezept, um Airsoft in Verruf zu bringen (obwohl seitens der Polizei in dem Beitrag damals klargestellt worden ist, dass alles im Rahmen des Gesetzes ausgeübt wird).
Es war damals ein Verein, der einer Tätigkeit nachgeht, die von den Anrainern nicht gewünscht war und dem man nur durch den Druck der Öffentlichkeit zur Aufgabe bewegen konnte - rechtlich hat ja alles gepasst.
Dazu kam, dass ein Psychologe dann das alles analysiert hat, und eben genau unter diesem Aspekt, dass es eben per Definition und geschichtlichen Hintergrund (Waffennachbauten die eben nicht dazu gedacht sind jemanden zu verletzen in einem Land in dem Waffen verboten sind) und wir sie trotzdem als Waffen bezeichnen.
Das war damals der Soziologe Roland Girtler, der Airsoft grundsätzlich positiv zum Aggressionsabbau bewertet und den denkwürdigen Satz "viel schlimmer wär's, wenn's mit dem Auto eine Amokfahrt machen, um sich ab zu reagieren" geprägt hat.
Punkt zwei: Das böse W-Wort
Am zweiten Tag in eurem Forum ist mir ein Ausrutscher passiert. Da hab ich doch glatt meine neu erworbene ASG beim gedankenlosen vor-mich-hin-Tippen als Waffe bezeichnet. Ich weiß, dass sie es laut dem österreichischen Gesetz nicht ist. Ich weiß, dass man AEG, ASG, Sniper, Springer, Markierer oder meinetwegen auch Butterblume dazu sagt. ABER: Die Gs in ASG und AEG stehen für Gun. Die Dinger sehen aus wie Waffen. Nicht nur das. Man zahlt sogar mehr, für eine besonders detailgetreue Replik einer Waffe, die in möglichst vielen Funktionselementen dem Original entspricht. Nur weil man dem ganzen einen anderen Namen gibt, ändert das nicht viel. Ich biete hier keine Lösung für das Problem, schlichtweg, weil ich keine kenne. Wir alle wissen, warum die Dinger wie Waffen aussehen, sich wie Waffen anfühlen und abgesehen von dem tödliche-Bleiprojektile-spucken-Teil auch so funktionieren. Das Problem ist: Die anderen wissen das auch. Und wenn man ihnen dann noch so oft erklärt, dass das keine Waffe ist oder ihnen das Gesetz unter die Nase reibt kommen sie sich schlichtweg verarscht vor, was gegenseitiges Verständnis nahezu unmöglich macht.
Über den Ausrutscher zerbrich dir mal nicht den Kopf, das passiert so gut wie jedem Neuling hier, weil - du hast es angesprochen - die Dinger halt so aussehen. 
Wo ich dir aber widersprechen muss sind zwei Dinge.
Erstens: Auch, wenn wir die gängige englische Bezeichnung AEG übernommen haben und das G (oh Zufall) für "Gun" steht, so muss nicht automatisch ein negativer Gedanke damit assoziiert werden. Der wird einem von außen suggeriert. Zum Beispiel von Medien.
(Womöglich) hinkender Vergleich: eine Spritzpistole hat sehr oft eine Pistolen- oder Gewehrform, funktioniert auch wie eine echte Pistole (Betätigen des Abzugs), "verschießt" ein Medium (hier eben Wasser), und hat sogar einen deutschen Begriff im Namen, den jeder sofort mit einer Waffe assoziiert. Problem? Nö - ist ja ein Spielzeug.
Zwotens: Wenn das Gesetz sagt, es ist keine Waffe, dann ist es keine Waffe. Warum soll ich es dann künstlich umtaufen?
Oder sagst du zu einem Fahrrad Moped? Sieht auch ähnlich aus, ist aber von der Konstruktion (Antriebsart) anders.
Wir haben in Österreich leider seit jeher das Problem, dass sich viele Spieler in den falschen (weil deutschen) Gesetzen schlau machen und dann Falschheiten verbreitet werden. Angefangen vom Begriff der Waffe bis hin zu irgendwelchen Strafrechtsparagraphen.
Seltsamerweise sind es aber dann oft jhene Postings, die sich am schnellsten verbreiten und als korrekt angesehen werden.
Wenn ich aber nicht auf einer anderen Bezeichnung dieser "Waffe" bestehe und die Laien darüber aufkläre, dann bleibt dieser negativ besetzte Terminus ewig am Airsoft haften.
Klar, da wird sich der eine oder andere verarscht vor kommen, aber das nehme ich gern in Kauf, wenn in vielleicht 10 Jahren das Kriegstrieber-und Waffennarern-Stigma von Airsoft entfernt worden ist und wir ähnlich salonfähig wie die Paintballer sind.
Die waren vor 15 Jahren auch "Kriegsnarrische" und haben mittlerweile den Sprung zum Funsport geschafft. Sie haben es sich halt mit schwulen leuchtrosa Shirts erkauft. Da warte ich lieber 5 Jahre länger und erklär' noch tausend Leuten mehr die rechtliche Grundlage und kann Airsoft in der heutigen Form spielen.
Ich betreibe Airsoft seit 2003 und glaube, dass mir einige Altgediente zustimmen werden, wenn ich die allgemeine Medienscheu der Vereine auf deren in der Verganenheit oft negativen Umgang mit dem Thema, den Vereinen und den darin befindlichen Personen geschuldet ist.
Wenn sich ein Verein mal für eine Doku, einen Zeitungsbericht etc. eingelassen hat, dann war die Berichterstattung immer einseitig und ließ uns Spieler letztlich als (bestenfalls) Wochenendkrieger oder (schlimmstenfalls) grenzdebile nationalsozialistisch eingestellte Wehrsportler dastehen.
Auch wurde seitens der Medien immer zu sehr verallgemeinert.
Wenn mal wieder ein (entschuldige bitte den Ausdruck, aber er passt in zumindest 90% der Fälle) Trottelkind mit einer Softgun im Stadtpark spielt oder damit in der Schule auftaucht (geschweige denn, es wurde auch mal damit geschossen), wurde derart berichtet, dass ich selbst meine Verwandten anlügen musste, was ich am Wochenede eigentlich so mache.
Es enstand für mich teilweise der Eindruck, als wollten die Medien Airsoft als die Personifizierung der ach so verhassten Killerspiele (über die mindestens genauso unobjektiv berichtet wird) verkaufen.
Wer kann es "uns" dann verdenken, wenn "wir" uns den Medien gegenüber reserviert verhalten?
Zitat von "MrShellShock"
Eine Erklärung a la "Aber im Gesetzt steht..", "Aber es ist doch ganz anders.." klingt nach einer Rechtfertigung. Und wer sich jemals eine Politik-Debatte oder ein Interview zu einem Skandal-Thema angeschaut hat weiß: Wer sich offensichtlich rechtfertigt hat verloren.
Ähm... was!?
Ich kann mich nur rechtfertigen, wenn mir etwas vorgehalten/vorgeworfen wird. Wenn ein n00b daherkommt und seine ASG Waffe nennt, dann erklär ich ihm, wie man das Ding richtig betitelt und warum man das so macht (auf Grrund der Gesetzeslage und vielleicht noch, weil's in der Öffentlichkeit nicht gern gehört wird). Das ist keine Rechtfertigung.
Und selbst wenn es nach einer Rechtfertigung klingen sollte - wie soll ich es sonst ausdeutschen? Soll ich es machen wie Failman, Spinnenecker und Co. und den Leuten ins Gesicht lügen? Oder einfach irgendwas erzählen in der Hoffnung, der/die/das vergisst zwischenzeitlich, worum es eigentlich geht?
Zitat von "MrShellShock"
Was wäre mit "Replik"? Es ist "nur" ein anderes Wort. Es wird nicht die Welt verändern. Aber es geht besser von der Zunge als ASG. UND es nennt das Ding beim Namen und wirkt so nicht wie ein (schlechter) Verschleierungsversuch.
Auch, wenn er eigentlich schon klinisch ziemlich tot ist, möchte ich mal kurz das ÖASV-Reglement bemühen, in dem da geschrieben steht:
Zitat von "ÖASV-Reglement"
I. Abschnitt - Begriffsbestimmungen
§1 Airsoft-Sportgeräte
(1) Airsoft-Sportgeräte sind Waffenreplikate, die mittels Gas oder mit technisch freigemachter Energie angetrieben werden und BB´s (Kugeln) mit einem Durchmesser von 6mm oder 8mm verschießen.
Die Idee gab's also schon vor einigen Jahren. Es hat sich halt einfach unter der Spielerschaft die Bezeichnung AEG, ASG etc eingebürgert, da damit gleich jeder weiß, was gemeint ist. AEG = elektrisch, GBB=Gas etc. und es obendrein kürzer als "Replika", "Sportgerät" usw. ist.
Um den vorhin bereits angeführten Vergliech nochmal zu bemühen: Kleinkraftrad = "Moped" --> kürzer, einprägsamer --> gängig
Zitat von "MrShellShock"
Eine der goldenen Regeln, die man lernt (und permanent bricht) ist: Schreibe immer erst den Titel. Die Intention dahinter ist, dass der Artikel danach das aussagt, was man in der Überschrift verpackt hat.
Und wie soll der Artikel dann objektiv sein? Die Überschrift soll ja Interesse wecken und ist in den meisten Blättern daher auch durchwegs reißerisch gewählt.
Zudem ist Airsoft meiner Ansicht nach kein Thema, über welches man nach einem halben Tag Recherche (sollen ja zumindest zwei Artikel rausgehen) anständig berichten kann. Dafür ist vielleicht das Printmedium in der Form nicht geeignet.
Bei den TV-Dokus, denen vielleicht mehr Zeit zur Verfügung steht, wird aber leider auch nur negativ berichtet (verkauft sich besser?).
Ist es nicht so, dass Otto Normalbürger sich lieber einen Bericht zu Gemüte führt, nach dessen Ende er getrost sagen kann "san die deppert"?
Aber mal was ganz anderes:
Nach dem du ja vom Fach bist und ich so ein Bauchgefühl habe, dass du dem Ganzen nicht abgeneigt bist, könntest du uns doch coachen?
Ich glaube, dass ich da nicht ganz falsch liege, wenn ich sage, dass wir alle keine bzw. zu wenig Erfahrung im Umgang mit Medien haben (wurde ja auch tunlicht vermieden). Muss ja nix aufwendiges sein. Ein Topic "richtiger Umgang mit Medien" oder sowas. Mit Do's and Don'ts
Oder generell mal bei deiner Zeitung eine Reportage über Airsoft anbieten, die durchwegs positiv besetzt ist?