Airsoft in den Medien

  • Ah, wunderbar, ein reger Dialog *freu*.


    Ich verzichte mal auf Zitate von Zitaten und fang von ganz hinten an. Einen Artikel zum Thema Airsoft, Paintball und Simgun versuche ich bereits seit mehreren Jahren zu pushen. In dem Zeitrahmen habe ich für insgesamt sechs Redaktionen gearbeitet und niemand wollte den Beitrag. Gründe dafür waren vor allem, dass ich keinen Aufhänger hatte (zeitaktuelles und lokales Ereignis), dass es nicht ins Konzept des Mediums gepasst hat, oder, und das lässt sich nicht bestreiten, dass man sich schlichtweg nicht drübergetraut hat. Ein As habe ich zwar noch im Ärmel, das kann ich aber erst im Frühjahr ausspielen, weil sich im Moment alles um Wintersport dreht.


    Do's und Dont's zusammenzufassen ist SAUSCHWER. Schon alleine, weil sich meine Erfahrung auf den Print-Journalismus beschränkt und ich von Radio und Fernsehen nicht so viel Ahnung habe. Dazu kommt, und da hast du eingangs eh darauf hingewiesen: In vielen Fällen wird die Story "gemacht, wie eben auch bei den erwähnten Beiträgen. Soweit ich das anhand der erwähnten Informationen zusammenstückeln kann, war die Am Schauplatz Reportage wohl ein Bilderbuchbeispiel dafür, dass der Titel schon vor der Recherche festgestanden ist. Ich stelle mir das ungefähr so vor:
    Anrainern waren die Spiele ein Dorn im Auge aber Beschwerden bei Behörden haben nichts gebracht, weil es ja legal ist. Also wendet man sich an die Presse. Die reden zuerst mit den Sich-Beschwerenden, dann mit Experten (Polizei, Psychologe) und konfrontieren schlussendlich die Spieler. Soweit eine normale Vorgehensweise. Das Problem in diesem Fall ist, dass die Story nur im ersten der drei Akte existiert, während sowohl die Experten, als auch die "Beklagten" die Situation eigentlich entschärfen. Da sich 99,9% der Zuseherschaft sowieso nur mit den Anrainern identifizieren, hat der Beitrag nach dem ersten Akt eigentlich geendet und der Rest wurde nur als Untermauerung benutzt, die den Anschein weckt, die journalistische Sorgfaltspflicht erfüllt zu haben.
    Aber. Ja, Dos und Don'ts wären sicher hilfreich. Ich überleg mir da was. Kann aber etwas dauern, bis ich das wirklich so beisammen habe, dass es hilfreich ist und nicht für zusätzliche Verwirrung sorgt.


    Das mit den Wasserpistolen ist ein interessanter Vergleich, hinkt aber. Die drei Vorteile, den Spritzpistolen PR-technisch Airsoft gegenüber haben sind, dass sie 1. etabliert sind. Ich weiß nicht, wann genau Hilbert Spritz und Frank Wasser die erste Wasser/Spritzpistole auf den Markt gebracht haben, aber ich weiß, dass ich mit den Dingern gespielt habe, ebenso wie meine Eltern und möglicherweise auch deren Eltern (auch wenns mit dem Plastik in der Massenproduktion dann schon ein wenig problematisch wird..). Resultat: Die Leute KENNEN Wasserpistolen. Es ist kein neues Phänomen, das man älteren Generationen erklären muss.
    2. Sind solche Wasserpistolen (Hydrowaffen?) nahezu ausschließlich in Kinderhänden zu finden und werden aus den, in 1. erwähnten Gründen, werden sie auch mit solchen assoziiert und sind insofern doppelt harmlos.
    Und 3. hat es einen Grund, warum die Teile alle knallbunt sind. Da geht es nicht nur um Marketing für Kinder, sondern auch um Distanzierung. Wenn etwas aussieht wie ein Spielzeug wird es eben auch als solches wahrgenommen. Das sieht man bei der Gesetzesnovelle in Großbritannien, der zufolge alle Airsoft-Repliken in Neonfarben lackiert sein müssen ebenso, wie bei den Versuchen der israelischen Armee sich bessere Presse zu verschaffen, indem sie alle Non Lethal Weapons Lila anpinseln, bevor sie damit in die Demonstrantenmengen schießen.


    Okay, an dieser Stelle muss ich humpel doch direkt zitieren:

    Zitat von "humpel"

    Zwotens: Wenn das Gesetz sagt, es ist keine Waffe, dann ist es keine Waffe. Warum soll ich es dann künstlich umtaufen?


    Genau da sehe ich das Problem. Es geht nicht um Aufklärung, es geht nicht um Wissen, es geht um Präsentation. Das Gesetz ist dem Medienkonsument weder bekannt, noch kümmert es ihn, auch wenn du es ihm erklärst (in manchen Fällen dann besonders nicht). Du wirkst bestenfalls neunmalklug. Für den, der den Artikel liest, sieht es aus wie eine Waffe, also ist es in seinem Kopf erstmal eine. Du kannst ihm widersprechen. Das wird bei einem gewissen Prozentsatz vielleicht hängenbleiben, in den meisten Fällen aber schlichtweg überlesen werden. In den Augen des Lesers bist du dann derjenige, der etwas künstlich umtauft, noch dazu mit einem Wort, das er aus seinem normalen Sprachgebrauch nicht kennt, wo er doch ein viel besseres, passenderes bereits im Kopf hat. Die Gesetzesargumentation ist absolut korrekt und objektiv hieb und stichfest. Nur ist der Konsument schlichtweg nicht objektiv. Ihr als Minderheit habt in diesem Fall PR-technisch die Bringschuld etwas zu präsentieren, dass so gut und widerstandslos runtergeht wie möglich. Da helfen lange Erklärungen ebenso wenig, wie, noch dazu englische, Akronyme. Dass es keine Waffen sind und sie auch nicht als solche bezeichnet werden sollten, da gebe ich euch absolut recht. Aber behaltet die Auffassung vonseiten des Lesers im Kopf.


    Und, last but not least, noch eine kurze Erklärung zu der Nummer mit dem Titel. Natürlich soll der Titel nur Aufmerksamkeit erregen. Aber er muss auch konform mit dem Text sein. Deswegen SOLLTE er nach abgeschlossener Recherche aber vor dem Verfassen des Textes dastehen. Das wäre die korrekte Variante. Was aber, wie gesagt, häufig passiert ist, dass zumindest rudimentär getitelt wird, bevor die Recherche anläuft. Und dabei kommt dann etwas heraus, wie bei dem Am Schauplatz Bericht.

    O for a voice like thunder and a tongue<br />To drown the throat of war! When the senses<br />Are shaken, and the soul is driven to madness,<br />Who can stand?

  • Kann es noch kürzer halten...
    Solange Leute daran festhalten das Airsoft "Räuber und Gendarm" für Erwachesene ist, und das auch so an "der Außenwelt" so vermitteln versucht, verarscht man sich nicht selber aber versucht es auch (fadt immer) erfolglos den Zuhörer vorzugaukeln...


    Im Ernst jetzt, die Spielgeräte schauen in vielen Fälle 1:1 (inkl. Zubehör und Paintjobs) aus wie tatsächlich verwendete Waffen der militärischen Einheiten weltweit.
    Die Uniformen dienen nur der Tarnwirkung bzw. den praktischen Nutzen... Bullshit.
    Die Russenlovers werden sich nie eine USMC MARPAT BDU kaufen, und wenn es die einzige tarnmöglichkeit wäre. Umgedreht würde ein US-Sjpecielforzes nie ein Gorka anziehen. Also, reds euch es selber ein, dann glauben es wenigstens ein paar...


    Schon mal die Titel von Weekendgames und größere Events unter der Lupe genommen. Ich sag nur mal BorderWar oder AirsoftWars.
    "Was tust du am Wochenende?
    - "Fahre auf ein Airsoftevent das "BorderWar heißt...
    "Aha, gehst Krieg spielen?"
    - "Nö"


    Mhmmm... ::)

  • Noch eine kurze Frage, weil es mir gerade einfällt. Hier fallen immer wieder Aussagen zur Waffenbezeichnung in den Medien wie "das deutsche Wikipedia ist schuld"..


    Ihr wisst schon, dass man Wikipedia Einträge anpassen und erweitern kann, oder? Was hält euch davon ab einen fundierten Absatz zur Gesetzeslage in Österreich zu verfassen und online zu stellen?

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    • Offizieller Beitrag

    Weil das dann wirklich wie Rechtfertigung wirkt und man sich nur noch mehr läcfherlich macht wenn in einem Artikel 1000x Waffe verwendet wird und dann unten darauf verwiesen wird, dass es sich per Definition nicht um Waffen handelt. Wir haben diese Anregung schon mal in Wikipedia gestartet es nicht Waffe zu nennen und im deutschen Gesetzesteil darauf einzugehen. Aber der zuständige Mod ist ein Deutscher der das deutsche Gesetz als das Weltweit einzig wahrzunehmende ansieht. Genauso wie Softair nicht die weltweit übliche Bezeichnung ist beharrte er auf dessen Nutzung weil das lt. Internetsuchmaschinen die häufigste Nutzung in Deutschland ist und laut ihm, jetzt halt dich fest, halt die deutsche Bezeichnung dafür ist.
    Viel deutsch kann ich dem Wort jedoch nicht abnehmen... ::)

    • Offizieller Beitrag

    Nach einigen frustrierenden Diskussionsrunden und offensichtlicher Unbelehrbarkeit der Mods, haben die Leute aufgegeben zu versuchen einen Konsens zu finden.
    Kurz umrissen: die deutschen Wiki Mods wollen dass es so drin steht, somit rennst du gegen eine Mauer.


    Und es ist ein Teufelskreis, Sie belegen die richtigkeit anhand der Google Treffer (das allein sollte einem schon die Haare zu Berge stehen lassen). Dass die Google Treffer bzw. der Sprachgebrauch der "Außenstehenden", maßgeblich durch Medien bzw. eben Wikipedia beeinflusst wird, beißt sich die Katze da selber in den Schwanz.

  • Oha. Interessante Information. Und ziemlicher Schwachsinn, da die unterschiedliche Gesetzeslage unter Softairwaffe#Rechtliches ja erwähnt wird. Da wäre eine Erwähnung im Hauptartikel ja im Sinne des Nutzers.


    Ist es wirklich so schwierig, das durchzusetzen, dass der erste Satz im "#Rechtliches" Eintrag für Österreich lautet: "In Österreich findet die Bezeichnung Softairwaffe keine Verwendung, da die dort so genannten ASGs (Air Soft Guns) oder Repliken (HAHA!) nicht unter das Waffengesetzt fallen. Vereine distanzieren sich durch diese Unterscheidung bewusst von Schusswaffen."


    Ich finde den Eintrag generell SEHR mager, vor allem, weil man zu der Thematik deutlich mehr schreiben könnte. Ließe sich das Problem vielleicht umgehen, indem ihr generell einen GUTEN und umfassenderen Artikel zum Thema Airsoft schreibt, in dem ihr diesen Aspekt einfließen lasst und diesen anbietet?

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    • Offizieller Beitrag

    Möglich ist vieles, aufgrund der Diskussion (bei der ich beteiligt war), hab ich jedenfalls den Eindruck gewonnen dass besagte(r) Mod(s) den Standpunkt vertritt dass die DEUTSCHE Situation für den DEUTSCHEN Wikipedia Artikel ausschlaggebend ist bzw. dass wir über Sonderregelungen verfügen und die in Deutschland "Standard" ist.
    Auch Argumente dass es wo anders auf der Welt auch anders aussieht sind mehr oder weniger damit abheandelt worden dass es ja die DEUTSCHE Wiki Seite ist, Rest siehe oben.
    Ich spare mir meine weiteren gedanken zu dem Thema bzw. den beteiligten Personen, habe es aber persönlich "abgehakt".
    Nicht aus dem Grund, dass ich keine Möglichkeit für einen thematischen Kompromiss (eben im Sinne des Lesers!) sehe, sondern eine generell mangelnde Bereitschaft die Situation allgemein gültig richtig zu stellen.
    (Wenn man's genau nähme, müsste man ja den gesamten Titel des Posts ändern.)

  • Ja, die Diskussion zu dem Beitrag habe ich mir durchgelesen. Hm. Da es kein österreichisches Wikipedia gibt ist das eine Schwachsinns-Argumentation, vor allem weil das DE ja nicht für Deutschland, sondern für Deutsch als Sprache stehen sollte.


    Es ist halt problematisch ein Thema abzuhaken, dem so viel Bedeutung beigemessen wird. Und das nicht ganz zu unrecht. Auch wenn ich Jays Frust verstehen kann.


    Wie überall im Leben ist das wohl eine Frage dessen, die Person, von der man etwas will, zu motivieren. Und wenn ich mir den englischen oder gar den französischen Eintrag (auch wenn ich von letzterem nicht viel verstehe) so ansehe, ist der deutsche bestenfalls ein Stub. Ich bezweife stark, dass sich der entsprechende Moderator einer deutlich umfangreicheren Version entgegenstellen würde, wenn der Eintrag (in einem separaten Abschnitt) die Österreich-Situation beleuchtet. Vielleicht hat ja mal wer Muse dazu. Ich helfe gerne.

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    • Offizieller Beitrag

    Die Idee gefällt mir, aber das zugrundeliegende Problem ist ja, wie Sie es darin ausdrücken, dass schon der Titel (wenn man jetzt von der deutschen Gesetzeslage absieht) irreführend ist.


    Obwohl ich stark daran zweifle, dass die Verantwortlichen davon überzeugen lassen, denke ich dass man nichts unversucht lassen sollte.
    Aber ich denke auch, dass das ein Gemeinschaftsprojekt sein sollte, nicht nur die Aktion einer Einzelperson.

  • Mit Beidem hast du natürlich völlig Recht.
    Aber: Selbst wenn der Beitrag selber unter Softairwaffen läuft, kann in dem Österreich-Abschnitt dezidiert davon Abstand genommen werden. Und das wäre schon ein gewaltiger Fortschritt. Und wenn der Waffen/ASG Abschnitt dann in den eigentlichen Airsoft-Eintrag integriert ist, schaut die Sache nochmal anders aus.


    Und, ja, natürlich wäre es ideal, wenn man das gemeinsam macht. Da kann dann jeder einen Teilbereich übernehmen, müsste das dann aber nach bestem Wissen und Gewissen recherchieren und Verfassen. Da könnte schon eine kleinere Irregularität die Glaubwürdigkeit des Versuchs unterminieren.

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    • Offizieller Beitrag

    Ich würd versuchen deutsche und schweizer Kollegen mit ins Boot zu holen und den gesamten Artikel in Kooperation und in neuer Ausführlichkeit zu gestalten. Kann mir nicht vorstellen, dass sich der Mod weiter wehrt, wenn ihm sogar seine Landsleute deswegen in den Ohren liegen.

  • In der Schweiz existiert doch ein Verband, die in der Vergangenheit kompetente Artikel im Airsoftmagazin hatten. Das wär ein guter Ansprechpartner.
    Auf deutscher Seite fehlt halt leider eine kompetente Stelle. Außer man übernimmt den bestehenden Wiki-Artikel für den deutschen Abschnitt im Artikel.

  • dieser typ ist zwar ein idiot sondergleichen, aber die berichterstattung ist mal wieder mehr als einseitig.


    alleine das:


    "...von schweren Augenverletzungen wird immer wieder berichtet...."


    wenns nicht so traurig wär...

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