EGMR Urteil als Druckmittel gegen ungeliebte Jäger?

    • Offizieller Beitrag

    Weil es andernorts schon diskutiert wird, möchte ich es hier auch zur Sprache bringen:


    Die Kernaussage:


    Zitat

    Der EGMR kam dagegen zu dem Ergebnis, dass der in der Europäischen Menschenrechtskonvention verankerte Eigentumsschutz des Waldbesitzers auch dann in unangemessener Weise verletzt sei, wenn Dritte erhebliche Sachschäden aus seiner Verweigerung befürchten müssen. Deshalb darf der Waldbesitzer nicht nur Jägern, sondern auch Treibern und Hunden die Begehung seiner Grundstücke zum Zwecke der bewaffneten Regulierung des Wildbestandes untersagen.


    Zitat von:
    http://www.heise.de/tp/artikel/37/37172/1.html


    Wohlgemerkt gilt das für den Eigentümer des Grundstückes, der das Gebiet von der Jagd ausnehmen lassen kann. Als wirkliches Mittel oder auch nur mit der Androhung dürfte wohl der ein oder andere Waidmann im Grundstücksstreit zu einem Kompromiss bereit sein.

    • Offizieller Beitrag

    da wir einen jäger im verein haben kann ich mal folgendes weitergeben:


    Zitat

    Also ich sehe da auch so meine Herausforderungen. Denn das Jagdrecht ist in Ö untrennbar mit Grund und Boden verknüpft. Alle 9 Jahre wird eine neue Festlegung der Reviere betrieben. Nächste Mal 2020. Zu diesem Zeitpunkt kann man als Grundeigentümer um die Ausnahme von der Jagd ansuchen. Aber, dann gibts auch keine Jagdpacht dafür. Und Landwirte verzichten ganz ungern auf Förderungen oder andere arbeitsunbehaftete Einkommen.


    Ergo bedarf es einer gesetzlichen Grundrechtsänderung. Und Grundeigentum in Österreich ist ganz ein spezielles Thema.


    Weiters würde das auch möglicherweise in Folge bedeuten, dass Wald möglicherweise auch der freie Zutritt als Erholungsraum abhanden kommt. Also kein Spaziergehen, Radfahren, Schwammerlsuchen usw. Durch den Wienerwald.

    • Offizieller Beitrag


    da wir einen jäger im verein haben kann ich mal folgendes weitergeben:


    Den letzten Passus kann ich so nicht nachvollziehen, das sind ja zwei verschiedene Themen.
    Dazu dass ein Waldbesitzer ungern auf Pacht verzichtet mag so sein, als Druckmittel bleibt es aber immer noch eine Option.
    Vor allem für jene Waldbesitzer die dem ganzen vielleicht sogar positiv gegenüber stehen.

  • Es ist trotdem klar - das wurde schon andernorts erwähnt - dass sowas nur dann effektiv ein Druckmittel ist, wenn der Grundstückseigentümer nicht in einem kleinen Dorf wohnt, wo jeder jeden kennt, auch die Jäger.
    Denn dann kann ich mir nur in Ausnahmesituationen vorstellen, dass jemand den Schneid hat, sich für Airsoftspieler auf seinem Grundstück so weit einzusetzen, dass er dem Jäger droht, den er dann im Wirtshaus am Nachbarstammtisch sitzt.


    Grundsätzlich aber sicherlich erfreulich für uns, auch wenn ich die potenziellen Kritikpunkte der Jägerschaft zwecks Umsetzbarkeit nachvollziehen kann.

  • Ich versteh das Ganze jetzt nict wirklich.
    Soweit ich mich (dunkel) an die Jagdvorschriften erinnere, darf ein Jäger der Jagd ohnehin nur dann nachkommen, wenn er sich sicher ist, dass keine Dritten dadurch zu Schaden kommen, was wiederum hieße:
    Bist am Feld und spielst Airsoft, kann der Jäger gacken gehen, weil er kein Wegweiserecht hat.


    Oder irre ich mich da jetzt grob!?

  • Zitat

    ...Aber, dann gibts auch keine Jagdpacht dafür. Und Landwirte verzichten ganz ungern auf Förderungen oder andere arbeitsunbehaftete Einkommen.


    No Na, wer net ? Aber die berühmte "Jagdpacht" ist oft dermassen lächerlich, das sogar Einnahmen durch AS Spieler oftmals höher sind. Ich erinner hier auch gerne an den berühmten "Jagdschilling", (1 Schilling / Jahr) bei einer zwangsweisen Bejagung. (Eigentlich Zwang gegenüber dem Grundeigentümer damit die lieben Jägerlein nicht zuviel laufen müssen)



    Zitat

    Weiters würde das auch möglicherweise in Folge bedeuten, dass Wald möglicherweise auch der freie Zutritt als Erholungsraum abhanden kommt. Also kein Spaziergehen, Radfahren, Schwammerlsuchen usw. Durch den Wienerwald.


    Ach ge, de facto haben die Jäger es sowieso schon soweit getrieben das man heutzutage kaum noch spazieren gehen kann irgendwo im Wald. (Soferns nicht gerade der Wienerwald ist).


    Sie sind Meister darin Leute durch ihr Auftreten und ihren Hinweisen ein "Aufsichtsjäger, Jagdleiter" (weitere obskure Titel sind auch gebräuchlich) oder sonstige Offizielle zu sein einzuschüchtern, obskure Tafeln bzw. Hinweistafeln auf irgendwelche Fütterungen (die sowieso nur dazu dienen Tiere aufzuziehen um sie im nächsten Jahr totschiessen zu können) etc. aufzustellen nur damit "sie" ihre Ruhe haben. Oft sind diese Tafeln sowieso illegal aufgestellt und zumeist ohne irgendwelchen behördlichen Segen. Aber sie sehen hübsch offiziell aus und sind einschüchternd.


    Sie wollen ja auch unter anderem deshalb niemanden in ihren Revier herumstreifen lassen, damit sie die Verantwortung für ihren Schuß minimieren können. Alles was sich darin bewegt ist zum Abschiessen.


    Wie man aus dem obigen Beitrag merkt, kann ich Jäger nicht ausstehen. Einfach deshalb weil diese präpotente Volk sich oft Rechte rausnimmt die ihnen schlicht & einfach nicht zustehen.


    Das sie sich weitere Rechte (tw. sogar offiziell) erschlichen haben, macht sie auch nicht sympathischer. Und diese ganzen Märchen vom "Wildverbiss", "Überpopulation", Wildschweinplage", "Bärengefahr" halte ich sowieso für ausgemachten Dummfug.


    Ach, ich könnte mich noch stundenlang über diese bewaffneten, latent psychotischen Alkohliker auslassen.


    Jägerlügen - und die Wahrheit über die Jagd



    Mit Freuden verweise ich auch gerne auf diese Seite (nur um aufzuzeigen welche Frechheiten sich da oft geleistet werden):


    Der Wald ist für alle da



    Recht im Wald


    Beschränkungen der sog. "Wegefreiheit im Wald" (I-V) und weitere Details


    Auch interessant zu lesen:


    Recht und Gericht in Österreich




    "Jagd ist nur eine feige Umschreibung für besonders feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Die Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit." sic ! Theodor Heuss

  • "Wer Grund und Boden hat, ist in Österreich Jagdherr, will heißen, wer mehr als eine gewisse Anzahl an Hektaren (Minimalgrößen zwischen 115 und 300 Hektar, verschieden je nach Bundesland) sein Eigen nennt, zählt zu den Eigenjagdbesitzern und darf, sofern er eine Jagdkarte besitzt, selbst jagen beziehungsweise sein Jagdrecht verpachten.


    Eben. Meistens steht man einem Jagdpächter gegenüber. Der hat dort das Recht gepachtet zu jagen - aber sonst nix !


    Wer weniger als diese Fläche besitzt, wie zum Beispiel der Großteil der Landwirte, wird mit anderen Besitzern im jeweiligen Gemeindegebiet zu so genannten Genossenschaftsjagden zusammengefasst."


    ...und das sehr oft weder freiwillig, noch wird man gefragt. Dafür wird man mit einer lächerlichen Jagdpacht abgespeist. Recht am eigenen Grund & Boden zählt ja hier wohl nicht mehr.


    DAS sagt ja sowieso alles aus:


    Wohlhabende lassen sich den Abschuss einer herzeigbaren Trophäe unglaubliche Geldbeträge kosten. Verständlich, dass Jagdeigentümer ihr "Wild" hegen und pflegen. Überhöhte Wildbestände beeinträchtigen Waldkulturen. Wanderer werden beschuldigt, die Aufzucht des "Wildes" zu beeinträchtigen. Wohlhabende Einzelpersonen, Personengruppen, oft aus dem Ausland, kaufen sich Eigenjagden und wollen ihre Geldanlage ohne Störung durch Wanderer und Bergsteiger genießen.


  • Ich versteh das Ganze jetzt nict wirklich.
    Soweit ich mich (dunkel) an die Jagdvorschriften erinnere, darf ein Jäger der Jagd ohnehin nur dann nachkommen, wenn er sich sicher ist, dass keine Dritten dadurch zu Schaden kommen...


    Sowas ist natürlich schwierig wenn ein Haufen Leute durch den Wald gehen. Da müßten ja die Jäger auch die Verantwortung übernehmen falls was passiert, das will ja keiner. Also muß das Risiko minimiert werden. Ergo: Man werfe alle anderen aus dem Wald, dann kann man sicher sein nur noch Wild vorzufinden.




    Bist am Feld und spielst Airsoft, kann der Jäger gacken gehen, weil er kein Wegweiserecht hat.


    Wenn Du die (am besten schriftliche Erlaubnis, Mietvertrag wär toll) Erlaubnis des Grundstückeigentümers hast, ist das im Prinzip so.

  • Jagdzwischenfall 11.12.2011


    Sehr geehrter Herr Dr. Nittmann!


    Ich bin Bewohnerin der Ortschaft Blumau-Neurisshof, Ortsteil Neurisshof.


    Am 11.12.2011, kurz nach 11.00 Uhr, musste ich in unmittelbarer Nähe meines Grundstückes (….), Schüsse wahrnehmen. Von der Terrasse aus konnte ich einen Jäger auf einem am hinteren Teil meines Grundstückes vorbeiführenden Bahngeleis mit umgehängter Flinte wahrnehmen, von einem weiteren Jäger, welcher in der Fliederallee unterwegs war, konnte ich dessen rotes Sicherheitsband an der Kopfbedeckung wahrnehmen. Es erfolgte ein weiterer Schuss, der eindeutig von Fliederallee in Richtung meines Grundstückes abgegeben wurde. Den Hund, der das getroffene Stück Wild (Fasan, hörte noch sein Schreien), konnte ich durch das niedere Buschwerk brechen hören, die Kommunikation der Jäger "er hat ihn!" war für mich eindeutig wahrnehmbar.


    Ich musste auch anlässlich der Reinigung meiner Dachrinnen immer wieder Schrotkugeln auffinden, was wieder beweist, dass Jäger Richtung Siedlungsgebiet schießen und dies aus einer Entfernung, wo ein Verstoß gegen § 96 NÖ Jagdgesetz vorliegt.


    Anlässlich des letzten Zwischenfalls war meine Geduld am Ende. Ich gehe mit Anzeige bei der BH gegen die Jagdgesellschaft vor. Außerdem sehe ich nicht ein, warum ich als berufstätiger Mensch nicht einmal am Wochenende um die Mittagszeit meine Ruhe vor der Knallerei haben kann. Die Ortsbevölkerung erhält Lärmschutzverordnungen vorgeschrieben, die Jäger können anscheinend tun was sie wollen. Ich wollte mich heute, am 26.12.2011, gegen 12.30 Uhr, etwas hinlegen, ein Einschlafen war wiederum nicht möglich, weil gegen 12.45 Uhr Schüsse in Minutenintervallen seitens der Jäger abgegeben wurden.


    Wann hat dieser Wahnsinn endlich ein Ende!!


    Mfg
    H.


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    Klasse, dort will ich auch wohnen... :P


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    ...und weils dazu passt:


    12.12.2011


    Niederösterreich: In Blumau-Neurißhof (Bezirk Baden) hat sich ein 37-jähriger Jäger am Sonntag bei einer Hasenjagd selbst in den Fuß geschossen. Er blieb mit dem Gewehr im Gebüsch hängen, als er einen auffliegenden Fasan bejagen wollte.


    -------------------------------


    ;D

  • Sry ich find die Jäger sind allesamt gemeingefährlich. Immer blunzenfett mit der Waffe hantieren etc.. Bei uns in Freistadt ist auch einmal so einer mit der geladenen Waffe in der Hand aufgekreuzt u. die Fahne hat man schon von weiten gerochen. Natürlich hat sich der Herr mordsmässig aufgeblasen über unseren narrischen Sport :P. Glaub der Sohn hat ihn dann zur Vernunft gebracht u. heim gefahren. Die sind doch das Letzte. Daschiaßn eh halbe Zeit die eigenen oder sich selbst u. imma so fett dass netmal a Wildsau auf 20 Meter dawischn oder meistens den eigenen Hund....

  • Leute was soll das?


    Ich selber kenne gerade mal 3 Leute die Jäger sind und die sind alles andere als "latent psychotischen Alkohliker" oder "gemeingefährlich".
    Wir (Airsoftspieler) regen uns immer drüber auf das wir von der Allgemeinheit als Na*** abgestempelt werden oder als "psychos die auf Menschen schießen" und selber sind "wir" nicht besser?


    Dass es Jäger gibt die zu blöd zum sterben sind ist wohl klar aber diese extreme Verallgemeinerung und Beschimpfungen sind scho bissl primitiv.


    ps.: Nein ich bin kein Jäger, auch kein Freund von denen die aus "Spass" auf Tiere zu schießen!


  • Schön u. gut aber durch unsere Spielzeuggewehre kann niemand sterben. Jedesmal wenn ich auf unsern Spielfeld pissen geh u. ich zu dem Jagdstand 200 Meter weiter blicke hab ich manchmal schiss dass genau so einer drin hockt u. mir wähenddessen eine aufbrennt. Immerhin wurden Bundesheerler auch schon als Wildsäue verwechselt...Oder uns eine Lektion für das verjagen seiner Bambis erteilen will quasi an Schreck einjagen mit bissl daneben schießen. Ich trau denen in ihren Wutanfällen alles zu.


    Warum muss ich mich an der Nase nehmen u. Toleranz zeigen für evtl. einen Bruchteil die nicht so sind? Immerhin kann ich mir Vororts auch Beleidigungen von solchen gefallen lassen...Und woher nehmen sich diese Herren das Recht mit uns von vorn herein so zu reden?!

  • Ich selber kenne gerade mal 3 Leute die Jäger sind und die sind alles andere als "latent psychotischen Alkohliker" oder "gemeingefährlich".

    So ? Na, dann preise Dich glücklich. Ich bin in einer ländlichen Gegend aufgewachsen und kenne die Jägerschaft (nicht nur von dort) seit mittlerweile 40 Jahren.


    Fazit:
    - mehrere erschossene Hunde (unter anderem unser Dackel)
    - diverse Schußverletzungen (zu 99% besoffener Jäger)
    - mehrere Amtshandlungen wegen gefährlicher Drohung von den Jägern
    - eine Amtshandlung gegen meine Vater der dem Herrn Landeshautpmann eine geknallt hat weil er auf unseren Dackel schoß (ungefähr 5m neben uns)
    - ständiger Ärger mit dem Dorfjäger, speziell gegen uns Kindern die nicht mal in die eigenen !! Wälder durften weil der Herr Jäger was dagegen hatte


    ...und sonstige Kleinigkeiten wie besoffene Jäger die vom Hochstand fielen, Ballereri am Dorfplatz weils Gwehr umfiel (wieso war das überhaupt geladen ? Wollte er Rehe schießen am Dorfplatz ???), etc, etc..... Und Ja, ich unterstreiche meine Aussage vom "latent psychotischen Alkohliker" sogar. ;). Sind sicher eine Menge persönlicher Erfahrungen dabei.



    Wir (Airsoftspieler) regen uns immer drüber auf das wir von der Allgemeinheit als Na*** abgestempelt werden oder als "psychos die auf Menschen schießen" und selber sind "wir" nicht besser?


    Aber um Klassen sogar ! WIR terrorisieren ja niemanden, DIE machen UNS ja das Leben schwer.


    Zitat von Cooper link=topic=1426.msg10990#msg10990

    ...aber diese extreme Verallgemeinerung und Beschimpfungen sind scho bissl primitiv.


    Auf einen groben Klotz gehört nun mal ein grober Keil. :D

    • Offizieller Beitrag

    Ich muss zwar auch dazu sagen dass es sicher nicht richtig ist alle über einen Kamm zu scheren, aber von den paar Jägern die ich kenne ist keiner wirklich weit von den Beschreibungen weg.


    Da gehts nicht nur um Airsoft, ich hab da auch in anderen Bereichen bereits Erfahrungen sammeln dürfen.
    Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen:
    Wenn man mit einem "normalen" einsichtigen und Kompromissbereiten Menschen spricht ist das alles ja kein Thema. Leider gibts da aber auch andere Zeitgenossen die das Problem verursachen und gegen die hilft dieser Beschluß vielleicht. (Sicher auch kein Allheilmittel aber ein Anfang!)

  • Roger ich bin auch kein reines Stadtkind und ich hab genauso meine schlechten Erfahrungen mit Jäger, die hab ich aber auch mit Autofahrern, Radfahrern, Eltern, Kinder, Katzen etc. und trotzdem verteufel ich sie nicht alle samt.


    Ich glaub Exo hat schon recht, über Jäger könnte man einige Seiten in diesem Forum schreiben, da es aber ein AS-Forum ist und kein "du scheiss Jäger-Forum" sollten wir es damit belassen glaub ich ;)


    Wenn es keinen aktuellen Fall gibt bei dem dieses Urteil angewendet werden kann ist jegliche weitere Diskussion, Spekulation

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