[UdSSR] Großer Vaterländischer Krieg 1941-1945


  • GROSSER VATERLÄNDISCHER KRIEG
    1941-1945



    [shadow=black,right]Allgemeines[/shadow]


    Der Russland- oder Ostfeldzug Hitlerdeutschlands, in der Sowjetunion und einigen ihrer Nachfolgestaaten wie auch dem heutigen Russland als Großer Vaterländischer Krieg (russisch Великая Отечественная война - "velikaja otjetschestvennaja vojna") bezeichnet, begann am 22. Juni 1941 mit dem Angriff des Deutschen Reiches auf die Sowjetunion und endete am 8./9. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht.


    Als Höhepunkte im Kriegsgeschehen können pauschal die Belagerung von Leningrad und Moskau, die Schlacht um Stalingrad, die Schlacht im Kursker Bogen, sowie die Schlacht um Berlin angeführt werden.


    Der hier folgende Guide für eine Impression als Rotarmist zwischen 1941 und 1945 ist als politisch wertfrei zu betrachten.
    Diskussionen á la "die waren aber viel schlimmer/um nix besser" oder mit Kriegsverbrechen als Inhalt haben hier nichts verloren.
    Die Darstellung eines Rotarmisten ist - anders als die eines Wehrmachtsangehörigen - in Österreich aufgrund der Gesetzeslage gestattet. Punkt.
    Wer nicht in die Uniform schlüpfen will, der soll es lassen. Jene, denen es gefällt und die es sich als Thema auserwählt haben, sollen gleichzeitig unbehelligt bleiben dürfen.



    Für den geneigten Reenactor ist es vorab schon von Interesse sich im Klaren zu sein, welche Phase des 2. WK man konkret nachbasteln möchte, da im Jänner 1943 eine Uniformumstellung bei der Roten Armee von der obr.35 hin zur obr.43 gab.
    Größtenteils unangetastet von der Uniformumstellung waren hingegen die Ausrüstungsgegenstände, wobei über die Dauer des Kriegs verschiedene Materialien zur Herstellung von etwa Patronentaschen oder Leibriemen eingesetzt wurden.


    Dazu jetzt mehr...

  • [shadow=black,right]UNIFORMA obrasza 1935 goda[/shadow]


    Als die Deutschen Truppen ihr Unternehmen Barbarossa begannen, war die Rote Armee (RKKA) uniformtechnisch wie folgt ausgestattet:
    - Gimnastjorka obr.35 (Feldbluse)
    - Sharovari (Hose)
    - Sapogi (Stiefel)
    - SSh39 oder SSh40 Stahlhelme, vereinzelt noch das Modell SSh36
    - Im Winter Telogreikas, bzw. (darüber)
    - Shinel (Mantel)



    Gimnastjorka obr.35
    Die Gimnastjorka unterlief seit dem Bürgerkrieg eine Serie an Änderungen - nicht zuletzt, um sich optisch von der zaristischen Uniformierung deutlich zu unterscheiden.
    Die Gimnastjorka M35 weist demnach einen Steh- und Fallkragen auf, an dem Kragenspiegel in Waffenfarben aufgebracht wurden. Am Kragenspiegel befinden sich die jeweiligen für Mannschaften, Chargen und Offiziere unterschiedlichen Dienstgradabzeichen.
    Diese Dienstgradabzeichen blieben bis zur Uniformnovelle 1943 gleich, jedoch erkannte man vor allem in den Anfangstagen des Ostfeldzuges sehr schnell, wie nachteilig sich die bunten Kragenspiegel erwiesen. So verwendete die Infanterie z.B. ein sehr kräftiges und helles Rot, das natürlich weithin gut gesehen werden konnte.
    Daher wurde kurzerhand eine Adaption vorgenommen und die waffenfarbenen Kragenspiegel durch einheitlich olivgrüne ersetzt - nur die Offiziere blieben bei ihrer Waffenfarbe, da sie für die Mannschaften leichter zu erkennen waren.
    Die M35 Gimnastjorka verfügte über zwei aufgesetzte Brusttaschen. Man sollte beim Kauf darauf achten, dass die Brusttaschen "glatt" sind, da es Nachbauten gibt, die ähnlich der modernen österreichischen A-Garnitur-Blusen einen Falz genäht haben, was historisch gesehen falsch ist. Zwar gab es (vornehmlich bei den Offizieren, wo sonst?) immer wieder mal Ausnahmen, weil sie Privatschneider hatten, die mitunter sehrwohl einen solchen Falz nähten, was aber eher unüblich und vergleichsweise selten war.
    Die verwendeten Knöpfe waren ursprünglich messing bzw. goldfarben, wurden dann kurz nach Kriegsbeginn ebenfalls oliv lackiert, um nicht so herauszustechen.
    Die obr35 Gimnastjorka wurde offiziell im Jänner 1943 durch die obr43 abgelöst. Aufgrund der erforderlichen Massen dauerte die komplette Umrüstung aber relativ lange. So war es nicht ungewöhnlich, dass man zu Kriegsende noch vereinzelt Gimnastjorkas vom Typ obr35 sah, bei denen einfach die Schulterstücke angenäht worden waren. In einigen Fällen blieben dabei sogar die alten Kragenspiegel erhalten. Allerdings sollte man auch hier anmerken, dass die obr35 ab spätestens 1944 nicht mehr ausgegeben wurde und solche Bildfundstücke Raritäten sind.


    Sharovari
    Sharovari ist der russische Name für die Feldhose jener Zeit.
    Es gab wie auch bei der Gimnastjorka zwei ausführungen: eine aus Zwillich/Drillich und eine Woll-Version (für den Winter-eh klar, oder?).
    Die Sharovari sind sehr einfach gehalten und besitzen beispielsweise nur eine Gesäßtasche. Im Gesäßbereich findet man zudem einen "Steg", mit dessen Hilfe man die Größe etwas verstellen kann.
    Die Knie sind jeweils mit einer zusätzlichen Lage Stoff (in Rautenform aufgenäht) verstärkt.


    Sapogi
    Bei den Sapogis gab es zwei Arten. Einerseits hatte man bereits die Schaftstiefel (Offiziere) eingeführt, andererseits waren die alten Halbschuhe noch weit verbreitet (Mannschaft).
    Die Halbschuhe wurden mit Wickelgamaschen, die aus alten Uniformen hergestellt wurden, verwendet:


    Die Schaftstiefel haben sich über die Zeit nicht sonderlich verändert. Abgesehen davon, dass die Sohle ehemals genagelt war und aus anderen Materialien bestand, sind sie ziemlich baugleich mit denen der DDR-NVA.


    SSh36 - Stalnoj Shlem 1936 obr.
    Der Stahlhelm SSh36 sah, obwohl bereits offiziell durch den SSh39 abgelöst, vor allem noch im finnisch-sowjetischen Winterkrieg Verwendung. Offiziell deshalb, weil er auch später in geringen Mengen weiter verwendet wurde.
    Der SSh36 hat auf der Helmglocke noch einen aufgesetzten Helmkamm. Das ist ein Überbleibsel des zuvor verwendeten Adrian-Helm (französisches Modell des 1. WK). Spätere Modelle haben diesen Kamm nicht mehr.


    Verglichen mit späteren Helmmodellen ist die "Spinne" noch wesentlich benutzerfreundlicher und führte nicht so stark zum Verrutschen des Helms.
    SSh36 Helme sind heute nur schwer zu ergattern. Gelegentlich tauchen welche bei ebay auf, sind aber exorbitant teuer.


    SSh39 - Stalnoj Shlem 1939 obr.
    Der SSh39 wurde 1939 eingeführt und bis zum Jah 1941 ausgegeben. Die Helmspinne blieb weitestgehend gleich, die Helmform unterscheidet sich aber wesentlich zum SSh36. Tatsächlich bildet die neue Helmglocke die Basis aller nachfolgenden sowjetischen und in der Folge auch in den Warschauer-Pakt Staaten ausgegebenen Helme bis zum Zusammenbruch des Ostblocks.


    Wie der SSh36 ist ein originaler SSh39 eher schwer zu ergattern und teuer. Meist ist auch die Helmspinne in schlechtem Zustand, sodass der Helm für Airsofft meist nicht brauchbar ist.


    SSh40 - Stalnoj Shlem 1940 obr.
    Der SSh40 ist eine Überarbeitung des SSh39, bei dem lediglich die Helmspinne verändert wurde. Die neue Spinne ermöglichte es den Soldaten unter dem Helm eine Ushanka (österr. "Bärenfut") oder eine Pilotkta (Schiffchen) zu tragen. Die Splinte, welche die Helmspinne halten, befinden sich weiter unten am Helm.
    SSh40 Helme sind relativ leicht zu beschaffen und - verglichen mit modernen Typen - günstig in der Anschaffung.
    Man sollte aber besonders bei online Händlern darauf achten, dass man auch wirklich das bekommt, was man bestellt, denn sehr oft werden tschechische, seltener ungarische Nachkriegsmodelle als SSh40 verkauft.
    Die tschechischen kennt man sehr leicht an den fehlenden Splinten und der "deutschen" Helmspinne, ungarische sind meist glänzend lackiert, haben Y-Kinnriemen und ebenfalls eine andere Helmspinne.
    Seht selbst (v.l.n.r.: SSh40, cz M53, hu M73):


    Pilotka
    Das Schiffchen. Khaki oder oliv, darauf ein rot emaillierter oder oliv lackierter Sowjetstern.
    Gibts in fast jedem Armyshop und kostet so gut wie nix.


    Ushanka
    Vulgo "Bärenfut". Typische Farbe war grau bis braun, an der Front befand sich wie beim Pilotka entweder ein roter oder oliver Sowjetstern.
    Achtung! Keinen Stern verwenden, der den goldenen Lorbeerkranz drum rum hat, das sind Nachkriegsmodelle!
    Ebenfalls, wers ganz genau haben will, sollte sich bulgarische Ushankas besorgen, weil die DDR-deutschen und tschechischen was Material und Farbe angeht eigentlich falsch sind. Fürs Airsoften aber sicher ausreichend.


    Leibriemen
    Man kann zwei Arten von Leibriemen verwenden. Entweder jene aus Leder, oder jene aus Ersatzstoff.
    Bei den ledernen ist lediglich darauf zu achten, dass man einen eindornigen benutzt, da Mannschaften und NCO's nur eindornige erhielten.
    Offizere hatten zweidornige oder eine Gürtelschnalle mit gestanztem Stern, Hammer und Sichel.


    Telograika/Fufaika und Shinel
    Die Telogreika und Fufaika sind jene Winterbekleidungsstücke, bei der jeder sofort erkennt, dass es sich um einen Russen handelt. Telogreika und Fufaika sind wattiert und abgesteppt. Die Watte im Material sorgt dafür, dass sie sich wie ein Schwamm mit Wasser vollsaugen, weshalb sie nur für trockene kalte Wintertage, wie sie in der russischen Steppe üblich sind, wirklich funktionieren.
    Der Shinel (Filz/Wollmantel) wurde bei Bedarf über der Telogreika getragen oder im Frühling/Herbst auch alleine.
    Der Shinel nach altem Muster hatte die typischen herausstechenden bunten Kragenaufschläge, die genauso wie bei der Gimnastjorka relativ schnell durch olive ersetzt wurden.
    Mannschaften und NCO's hatten ein Modell mit verdeckter Knofpleiste, Offiziere trugen ihre Knöpfe stolz zur Schau.
    Der Genosse, der uns die Kleidungsstücke hier vorführt, trägt übrigens Valenki (Filzstiefel) über seinen Sapogi. Hält nämlich die Zehen besser warm. ;)



    Zum Abschluss noch ein kleiner Ausflug in die Dienstgrade jener Zeit anhand einer Infanterieeinheit.
    Die farben stimmen nicht ganz, es ist ein kräfiges, helles rot wie am Bild der Gimnastjorka ersichtlich.
    - Krasnoarmejets (vgl. Rekrut)

    - Jefreitor (vgl. Gefreiter)

    - Mladshy Serzhant (Unterfeldwebel)

    - Serzhant (Feldwebel)

    - Starshy Serzhant (Oberfeldwebel)

    - Starshina (vgl. Vizeleutnant)

    - Mladshy Leytenant (Unterleutnant)

    - Leytenant (Leutnant)

    - Starshy Leytenant (Oberleutnant)

    - Kapitan (Hauptmann)

    - Podpolkovnik (Oberstleutnant)

    - Polkovnik (Oberst)

    Alle Offizierskragenspiegel waren vor und im sehr frühen Anfangsstadium des Kriegs zusätzlich gold eingefasst:


    Rechts neben den Dienstgradabzeichen wurde auf dem Kragenspiegel das jeweilige Truppengattungsabzeichen angebracht.
    Im Falle der Infanterie eine Zielscheibe mit gekreuzten Gewehren:

  • [shadow=black,right]UNIFORMA obrasza 1943 goda[/shadow]


    Im Großen und Ganzen ist bei der obr.43 Uniform gleich mit der obr.36. Der große Unterschied ist lediglich in der Gimnastjorka und den Dienstgraden zu finden.


    Gimnastjorka obr.43
    Es gibt mehrere Theorien, warum die obr.36 abgelöst wurde. Am populärsten ist jene, dass die Kampfbereitschaft der russischen Bevölkerung Ende 1942 beinahe gebrochen war und man mit der Neueinführung der eigentlich alten zaristischen Uniformbluse die Bevölkerung bei ihrem Patriotismus packen sollte.
    Frei nach dem Motto "Kämpfe für dein Vaterland, wenn du schon nicht für den Kommunismus kämpfen willst".
    Ob diese Theorie den Tatsachen entspricht, ist schwer zu sagen. Immerhin wurden während des Bürgerkriegs den zarentreuen Truppen - insbesonders den Offizieren - von den Sowjets die Schulterklappen an die Schulter genagelt, da sie als Symbol der Unterdrückung durch die Zaren galten.
    Von daher gesehen wäre es ein überraschend unorthodoxes Mittel zur Kampfkraftsteigerung und ein irrsinniges Zugeständnis von Stalin an die Völker der Sowjetunion gewesen.
    Sei's wie's sei.
    Die Umstellung zur obr.43 wurde am 15. Jänner 1943 durch Prikaz #25 (Befehl Nr. 25) durch den Kommissar für Verteidigung beschlossen und in den Folgemonaten umgesetzt.
    Das Schnittmuster entspricht wie bereits angesprochen der ehemals zaristischen.
    Der Steh- und Fallkragen wurde durch einen einfachen Stehkragen, der an der Front durch zwei Knöpfe geschlossen wurde, ersetzt. Die aufgesetzten Brusttaschen verschwanden komplett (für die Armee). Nur Offiziere und weibliche Soldaten des Sanitätsdienstes erhielten Gimnastjorkas mit innenliegenden Brusttaschen. In der Endphase des Zweiten Weltkriegs wurde dieses Modell dann auch an die Mannschaften und Chargen ausgegeben, sodass man ein solches Modell getrost fürs Reenactment verwenden kann.
    Aufmerksame Bilderstöberer werden sicherlich auch über Fotos stolpern, bei denen man aufgesetzte Brusttaschen an der Gimnastjorka findet. Diese Modelle wurden aber ausschließlich an das Offizierskorps des NKVD (den Angehörigen des Innenministeriums), also den Grenztruppen, dem NKVD-VV (Interne Armee), Geheimdienst und Politkorps ausgegeben.
    Die am Kragen angebrachten Dienstgrade verschwanden mit selbigem und wurden durch Schulterklappen ersetzt.
    Ebenfalls wurde das Dienstgradsystem im aussehen komplett überarbeitet.
    Wo vorher Dreiecke und Quadrate getragen wurden, trug man danach nur noch Balken (Mannschaften) und Sterne (Offiziere).


    Die Dienstgrade sahen nach der Umstellung wie folgt aus:
    - Krasnoarmejets

    - Yefreitor

    - Mladshij Serzhant

    - Serzhant

    - Starshy Serzhant

    - Starshina

    - Mladshy Leitenant

    - Leytenant

    - Starshy Leytenant

    - Kapitan

    - Major

    - Podpolkovnik

    - Polkovnik

    Die hier gezeigten Dienstgrade entsprechen wiederum einer Infanterieeinheit, da die Paspelierung im gleichen hellroten Ton gehalten ist, wie die ehemaligen Kragenspiegel der obr.36. Pioniere hätten zB eine schwarze einfassung und Artillerie eine dunkelrote.



    Passend zur obr.43 möchte ich an dieser Stelle den Genossen Aichi vom RPAC lobend erwähnen, der viel Zeit und Arbeit in seine WW2-Impression gesteckt hat.
    Wie man sieht, hat sich der Aufwand durchaus gelohnt:


  • [shadow=black,right]Camouflage[/shadow]


    Aufklärer und Scharfschützen der Roten Armee wurden recht früh mit Tarnanzügen ausgestattet.
    Dabei wurde es so gehandhabt, dass der Anzug vor der Mission an den Soldat ausgefolgt und nach Einsatzende wieder eingezogen wurde. Außerdem wurden niemals einzelne Soldaten mit einem Anzug ausgerüstet, sondern immer der ganze Trupp bzw. die Gruppe.


    Ameba
    Das Amöbenmuster war das wohl verbreitetste Modell bei jenen Anzügen und war den gesamten Krieg über in Verwendung.
    Große braune bis schwarze Amöbenmuster wurden auf grasgrünem Untergrund aufgedruckt.
    Dieser Anzug wurde auch an die Sappeure, also quasi an die "Sturmpioniere" ausgegeben, die darüber noch ihren Brustpanzer trugen.
    Trident Military führt Replikate davon. Aber vorsicht! Variationen in weiß-braun, weiß-grün etc. sind nicht historisch belegt!


    "Grünes Laub" 1
    Dieses ist ein hochkomplexes Muster, höchstwahrscheinlich für den Einsatz in dichtem Laubwald konzipiert.
    Hellgrüne Blätter mit braunen Stengeln wurden auf das grasgrüne Material aufgedruckt.
    Dieser Anzug wurde im Jahr 1943 eingeführt und war bis zu Kriegsende im Einsatz.
    Trident Military bietet auch hier gute Replikate an.



    "Grünes Laub" 2
    Diese Variation des ersten Musters wurde ebenfalls 1943 eingeführt, war aber weit weniger stark verbreitet als beispielsweise Grünes Laub 1 und das Amöbenmuster.


    Mochalnij
    Einige Quellen sprechen davon, dass dieser Anzug bereits 1941 eingeführt wurde, manche datieren ihn eher gegen Kriegsende.
    Fest steht jedoch, dass die Knötchen beim Mochalnij ursprünglich Bänder waren, mit denen man natürliches Tarnmaterial am Anzug anbrachte.
    Heute sehr schwer zu finden und meist in miserablem Zustand. Über Replikate bin ich bisweilen noch nicht gestolpert.


    Palma-Ameba
    Das womöglich erste digitale Tarnmuster, wenn vermutlich auch nicht gewollt. Palma-Ameba ist eine Kombination des verpixelten "Grünes Laub" 1 überdruckt mit einem Amöbenmuster. Es gibt auch Ausführungen, bei denen das Laubmuster scharf gezeichnet ist.
    Solche Anzüge kamen angeblich 1944 vereinzelt an die Front und waren auch bis Kriegsende nicht all zu weit verbreitet.
    Replikate davon gibts bei Trident.

  • [shadow=black,right]Bewaffnung und Airsoftreplikate[/shadow]


    Der Markt an sowjetischen WW2-Airsoftreplikaten ist leider sehr klein.
    Man kann nur zwischen einer Mosin Nagant (Wahlweise in 91/30, Sniper oder M44 Ausführung) und einer PPSh41 wählen.
    Das Maxim-MG oder eine SVT lassen leider weiterhin auf sich warten.


    Mosin-Nagant
    Seit 1883 gab es in Russland Überlegungen, welches Gewehr in der russischen Armee eingeführt werden sollte. 1890 standen zwei Gewehre zur Auswahl: ein russisches vom Entwickler Sergei Mossin und ein belgisches System von Leon Nagant. Nach Tests von 1891 entschied man sich für das Gewehr von Mossin, das leicht nach dem Vorbild Nagants modifiziert wurde. Zusammen mit dem Mosin-Nagant (russisch Винтовка Мосина) wurde eine neue 7,62 × 54-mm-Randpatrone mit Rundkopfgeschoss eingeführt. Das Gewehr wurde auch unter der Bezeichnung „Dreiliniengewehr“ bekannt (russ. Трёхлинейная винтовка). Der Name bezieht sich auf die Kaliberangabe in der alten Einheit Linie, wobei drei Linien genau 7,62 mm entsprechen.


    Ursprünglich gab es die Waffe in drei Versionen:
    - Infanteriegewehr mit 800 mm Lauflänge und Bajonett
    - Dragonergewehr mit 730 mm Lauflänge und Bajonett
    - Kosakengewehr mit 730 mm Lauflänge ohne Bajonett


    Der Nachteil der ersten beiden Versionen bestand darin, dass das Bajonett permanent angebracht sein musste, da die Waffen in dieser Konfiguration eingeschossen wurden. Ein Abnehmen des Bajonetts hatte eine Verschlechterung des Schussbildes zur Folge. Erst 1938 wurde dieses Problem beseitigt. Ab 1894 bekam der Lauf einen Handschutz, um Verbrennungen zu vermeiden. Ein Karabiner wurde im Jahr 1907 eingeführt; er unterschied sich durch die Gestaltung des Visiers von den längeren Versionen. Er wurde in niedrigen Stückzahlen gebaut und gilt mittlerweile als sehr selten. Eine weitere Modifikation fand 1908–1910 statt, als eine neue Patrone mit Spitzgeschoss eingeführt wurde, deren ballistische Eigenschaften deutlich besser waren; daher erhielt die Waffe ein neues Visier. 1938 wurde erneut eine Karabinerversion mit 1020 mm Gesamt- und 510 mm Lauflänge (M1938) eingeführt, die 1944 ein abklappbares Dreikantbajonett erhielt (M1944), wobei der Lauf auf 518 mm verlängert wurde.
    Eine bekannte Version war die Scharfschützenausführung, die von der damaligen Standardvariante M1891/30 durch einen nach unten abgebogenen, verlängerten Kammerstängel und ein Zielfernrohr vom Typ PE bzw. PU zu unterscheiden war.
    (Quelle: Wikipedia)
    Für den Airsoftmarkt wurde durch Zeta Labs erstmals ein erschwinglicher Nagant vom Typ M44 Karabiner vorgelegt. Ein 91/30 sowie die Sniperversion folgten und wurden dann (soweit ich weis) durch ARES vertrieben.
    Wie sich der M44 von Zeta Labs so im Feld macht, kann man [url=http://www.airsoftforum.at/index.php/topic,20.0.html]hier[/url] nachlesen.



    PPSh-41
    Die PPSch (ППШ – ausgesprochen als peh-peh-schah, kurz für Pistolet Pulemjot Schpagina/russisch Пистолет-пулемёт Шпагина) ist eine Maschinenpistole aus sowjetischer Produktion. Entwickelt wurde sie von Georgii Semjonowitsch Schpagin.
    Das erste Modell wurde 1940 gebaut und zusammen mit anderen Entwürfen im gleichen Jahr getestet. Als die am meisten zufriedenstellende Waffe wurde die PPSch am 21. Dezember 1940 als 7,62-mm-Pistoljet-Pulemjot Schpagina obrasza 1941 goda (7,62-mm-Maschinenpistole Schpagins, Modell 1941) in der Roten Armee eingeführt.
    Zur Zeit der Entstehung der PPSch-41 war das Blechprägeverfahren nicht sehr verbreitet. Dennoch wurden viele Teile der Maschinenpistole mittels Prägetechnik hergestellt. Insgesamt besteht die PPSch-41 aus 87 Einzelteilen, die zu ihrer Bearbeitung etwa 5,6 Stunden brauchen. Die Fertigung war kein komplizierter Vorgang, so dass die Waffe nicht nur in Rüstungsfabriken, sondern in allen Werken mit einfacher Metallprägeausrüstung hergestellt werden konnte. Da die Einzelteile nicht mehr gegossen, sondern aus Stahlblechen von 2 bis 5 Millimetern Stärke gefertigt wurden, konnte auf diese Weise Metall gespart und Herstellungskosten gesenkt werden. Die am aufwendigsten herzustellenden Teile waren der Lauf und das ohne Veränderungen von der Vorgänger-Waffe PPD-40 übernommene Trommelmagazin. Die Waffe hat lediglich zwei Gewindeverbindungen. Insgesamt wurden etwa 5,4 Millionen Exemplare hergestellt.
    Die PPSch-41 wurde in solch riesigen Stückzahlen produziert und an die Truppen ausgegeben, dass oft einfach ganze Bataillone mit dieser Waffe ausgerüstet wurden, was wiederum den Vorteil mit sich brachte, dass die Ausbildung kürzer ausfallen konnte, da der (zeit-)aufwendige Schießunterricht größtenteils entfiel. Darüber hinaus war die Maschinenpistole PPSch-41 nicht nur in der Roten Armee beliebt, sondern auch als Beutewaffe in der deutschen Wehrmacht.
    1942 wurde eine leichtere und kompaktere Waffe gesucht. Schpagin stellte eine überarbeitete Version seiner Maschinenpistole vor. Die neue Waffe ermöglichte nur vollautomatisches Feuer. Eine neue Sicherung blockierte den Ladehebel, indem sie den Ausschnitt im Systemkasten und das Hülsenauswurffenster verschloss. Die Holzschulterstütze konnte abgenommen und durch eine abklappbare aus Metall ersetzt werden. Schlechte Präzision, mangelnde Zuverlässigkeit und ein kaum geringeres Gewicht dieses Modelles führten dazu, dass die Maschinenpistole PPS-43 des Konkurrenten Sudajew ausgewählt wurde.
    1945 baute Schpagin ein weiteres Modell. Die neue Waffe bestand gänzlich aus Metall und hatte eine zusammenklappbare mehrgliedrige Schulterstütze. Das Modell 1945 hatte eine zusätzliche Sicherung und bekam wieder eine bis auf 500 Meter einstellbare Schiebekimme.
    Insgesamt zählte die PPSch-41 zu den besten Waffen ihrer Zeit und Klasse. Ihre Vorteile waren schnelle und unkomplizierte Fertigung, gute und effektive Reichweite sowie enorme Feuerkraft.
    (Quelle: Wikipedia)
    Nachdem für uns Airsofter eine PPSh41 ein lange unerfüllter Traum war, wurde dieser schlagartig von gleich zwei Firmen erfüllt.
    Fast zeitgleich legten ARES und die Newcomer von Hexagon Productions jeweils eine eigene Kreation der PPSh41 vor.
    Die ARES-Version verfügte sogar über EBB, bis dato sind aber leider nur Drum- und Stangen-HighCaps erhältlich, während sich Hexagon ganz auf 150er Drum-MidCaps beschränkt hat. Die ARES PPSh wurde schließlich sogar von S&T (glaublich) geklont.
    Aufpassen beim Magazinkauf! ARES und HEXAGON sind aufgrund unterschiedlicher Innerein im Magazinschacht nicht untereinander kompatibel!
    Ein Kurzreview von mir zur PPSh gibts übrigens [url=http://www.airsoftforum.at/index.php/topic,1049.msg8745.html#msg8745]hier[/url]




    Lend/Lease Guns
    Im Zuge des Lend/Lease Abkommens mit den Alliierten erhielt die Sowjetunion damals nicht nur Panzer und schweres Gerät, sondern auch Infanteriewaffen.
    So konnte es beispielsweise vorkommen, dass Offiziere anstelle ihrer Tokarev-Pistole oder ihres Nagant-Revolvers eine amerikanische 1911er bei sich führten.
    Ich habe sogar mal in einem Reenactmentforum ein zeitgenössisches Foto einer Marineinfanterie-Einheit gesehen, die gänzlich mit 1928 Chicago Typewriter ausgerüstet war ???
    Allerdings waren das schon extreme Ausnahmen und sind heute wirkliche Fotoraritäten.
    Wer einen Offizier mimt, kann wohl mangels Tokarev auf eine 1911er ausweichen. Ein Standard-Infanterist mit Thompson ist aber dann sicher zu viel des Guten.


    Deutsche Beutewaffen
    Während die deutsche Wehrmacht im Ostfeldzug gern mal erbeutete PPSh-41 gegen ihre früheren Besitzer verwendete, war das Verwenden von Beutewaffen in sowjetischen Reihen eher unüblich.
    Grund ist ganz einfach, dass es erstens vom Oberkommando und zweitens seitens des Politbüros nicht gern gesehen wurde, wenn man durch die Verwendung von deutschen Waffen "zugab", dass diese technisch den eigenen überlegen sind.
    So wurden (vor allem) erbeutete MP40 hauptsächlich durch Partisanen oder Aufklärer benutzt - vorausgesetzt die Versorgung mit Eigenmaterial war entsprechend schlecht.

  • [shadow=black,right]Bezugsquellen[/shadow]

    Hikishop.com
    Schuster.ru
    Frontowiec.pl [url=http://frontowiec.com/index.php?p2026,gimnastiorka-wz-35-58-188-replika]1[/url], [url=http://frontowiec.com/index.php?p2050,gimnastiorka-i-bryczesy-wz-43-48-50-3]2[/url]
    Trident Military
    Soviet-Power.com
    Leibstandarte.ru


    Liste wird bei Bedarf ergänzt.


    Bemerkung zu
    Schuster.ru: bei der Site funktionieren die Artikelbilder nur bei der russischen Version. Am besten, man kontaktiert sie per Mail und sagt, was man will. Bestellung funktioniert genauso. Englisch ist Voraussetzung, wenn man nicht Russisch kann - und viel Vorstellungskraft, denn ihr Englisch ist eher am untersten Bereich dessen, was man als "verständlich" bezeichnen würde. Schuster ist der originalgetreuste Hersteller/Verkäufer von allen mir derzeit bekannten.
    Trident: qualitativ angeblich recht gut, aber mit weit überhöhen Preisen. Bestellungen werden nur telefonsich angenommen. Fax oder Mails werden generell ignoriert.
    Soviet-Power.com: aufpassen, was man kauft! Einige Uniformen sind authentisch (Hauptmannsuniform zB), manche bedürfen gröberer Überarbeitung (early war Uniform). Einige Käufer hatten Probleme mit dem Händler. Ich kann bis jetzt nichts Negatives vermerken. Trotzdem vorsichtig sein, grade bei größeren Bestellungen.
    Hiki: bietet günstige Ware, ist aber in Detail und Qualität deutlich hinter Schuster.


    Händlerwarnung - auf keinen Fall hier kaufen!!
    - frontofrussia.com - solange man Interesse zeigt und gezahlt hat, ist man sein bester Freund. Danach bekommt man entweder billiges Reproklump, das Falsche mit dem Angebot für einen Gutschein bei der nächsten Bestellung oder gleich gar nix. Unbedingt meiden!!

  • Händlerliste um Leibstandarte.ru ergänzt.
    Schaut nach einem professionellen Shop aus. die Preise sind vernünftig und sie haben sogar die alten Adrian- und SSh-36 als Repros im Angebot :o
    Geschäft befindet sich in Moskau, ulitsa Tverskaya 20. Bankverbindung gibts auch nach Tschechien.

    • Offizieller Beitrag

    Das Palma-Amöba gab/gibt es auch ohne Amöba Überdruck und nennt sich auch TTsMKK.
    Zuletzt wurde es sogar noch 2008 in Georgien gesehen mit einer etwas verblassten Farbe.



    Ich hab zu dem noch ein weiteres Foto aus der Moderne gefunden:



    Ich warte ja auf einen Sumrak von SPOSN mit diesem Muster...

  • jup, das ist aber das moderne Zeug und hat bis aufs Muster nix mitn WW2 zu tun. Der Schnitt vom Coverall war komplett anders.
    Leider. Sonst wär's einfacher und günstiger, sowas zu kriegen

    • Offizieller Beitrag

    I know, dennoch interessant, dass so ein altes Muster mehr oder weniger aus dem nichts wieder auftaucht.
    Ich bin einfach zu gross für die Originalen, da muss das ausreichend nah hinkommen... ;(
    Aber @ einfach zu bekommen... dream on.... Warte schon ein halbes Jahr und es sieht nicht so aus als ob es so schnell noch was wird...

  • Alte Muster erleben grade in Russland ihr revival.
    Man denke nur an Sumpftarn, das zZ von Alfa verwendet wird, oder generell das Eichenlaubmuster und die neuen Abarten.

  • Der Genosse, der uns die Kleidungsstücke hier vorführt, trägt übrigens Valenki (Filzstiefel) über seinen Sapogi. Hält nämlich die Zehen besser warm. ;)



    Zu den Filzstiefeln hat mir ein alter Nachbar erzählt dass Nachts aus den Schützengräben gekrochen sind u. die den toten Russen ausgezogen haben. Die waren besser als alles andere u. auch wasserdicht.

  • hm...
    naja, das wollen wir jetzt mal nicht weiter vertiefen...


    Erwähnenswert ist aber vielleicht, dass es auch eine Version der Valenki gab, die eine Gummisohle hatten. Dürften eine längere Lebenserwartung gehabt haben.

  • Da hab ich noch ein brauchbares Bild.



    Ich will mir dann noch endlich ein Wintersetup erstellen, mit Mantel. Nur muss ich den Mantel den ich hab etwas umbauen damit er mehr WW2 ist. Hab ja einen aus die 80er. Wobei die ja prinzipiell eh gleich sind.

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