Airsoft in den Medien

  • Stimmt schon, aber die Wirkung nach außen bei beiden Sportarten ist ja sehr ähnlich, es wird immer mit Gewaltverherrlichung, Kriegsspiel etc. etc. gleichgesetzt... deswegen dachte ich, der Artikel passt hier trotzdem rein.
    Nix für ungut ;)

  • Hast eh recht...
    Aber sogar in den Ländern wo Airsoft als anerkannter Sport gilt, steht man trotzdem immer noch Abseits...

    • Offizieller Beitrag

    Ist zwar schon etwas her, aber mal wieder Negativschlagzeilen aus Vlbg, und sogar aus meiner Heimatgemeinde. -_-
    Ich gehe stark davon aus, dass es sich um den Herren von Simgun handelt.
    Sonst fällt mir kein Vorarlberger ein der ASGs mit einem System vertreibt das keine BBs verschießt.
    Was mich besonders stört ist dass wieder Airsoftspieler in den Dreck gezogen werden aber Simgun kein einziges mal erwähnt wird.
    Ein Schelm der böses denkt und Absicht dahinter vermutet dem ASVV mit seiner Halle zu schaden.
    Kann doch wohl nicht ernsthaft jemand so blöd sein zielsicher in eines der aktivsten Naturschutzgebiete (direkt daneben ist das Pfadfinderheim) Vlbgs zu gehen ohne Genehmigung und zu erwarten es wird kein Trara geben. -_-


    http://www.vol.at/aufregung-um…utzgebiet-koblach/3686138

  • Spezialisten leisten mehr


    welch eine Freude das es immer wieder solche idioten gibt, mMn sollte der Polizisten den sogar umlegen dürfen sollte er die ASG auf ihn richten, da er sie ja nicht von einer Echten unterscheiden kann

    • Offizieller Beitrag

    Also was mich an all diesen Medienbeiträgen zumindest positiv stimmt ist, dass es eigentlich alles "Szenefremde" sind. Also nicht wie anno Dazumal im ORF wir, mehr oder weniger, zum Sündenbock wurden.


    Klar, außerhalb der Szene kann den Unterschied keiner machen, aber ch seh's in der Hinsicht zumindest als positives Zeichen. Jetzt müssten wir den Leuten nur noch zeigen dass wir die "Anderen" sind ^^

  • Na gut… Dann will ich hier mal ein wenig Farbe bekennen. Ich habe diesen Thread jetzt schon eine Weile im Auge und denke, ich sollte wohl mal was dazu sagen denn.. *drumroll* ich bin Journalist. Dementsprechend habe ich vielleicht eine etwas andere Sichtweise der Problematik und, wer weiß, vielleicht hilft es ja. Anstatt auf die einzelnen Statements, die bisher gemacht wurden zurückzugreifen und euch mit euren eigenen Zitaten zu bepfeffern will ich im Folgenden mal ein wenig die Problematik beleuchten, die ich hätte, würde ich über Airsoft schreiben. Vieles wurde hier schon gesagt, aber ich würde es gerne ein wenig in Kontext bringen. Ich entschuldige mich im Vorhinein für den hier gleich entstehenden Roman und der unvermeidbaren Wiederholungen. Es soll sich keiner gezwungen fühlen, das Gebrabbel zu lesen. Dass ich mit meinem Post die eine oder andere Forumsregelung betreffend auf dünnem Eis wandere weiß ich. Wenn der Beitrag als zu haarig erachtet wird bin ich der Erste, der um Löschung bittet. Es ist auch nicht meine Absicht, mich hier als großer Aufrührer zu betätigen. Vielmehr hoffe ich einfach, eine etwas andere Perspektive bieten zu können. Für Fragen stehe ich natürlich zur Verfügung :)



    Let‘s go…


    Das erste, riesengroße Problem, das ich für die Airsoft-Gemeinde sehe ist, so lächerlich es klingt, die Passivität. Alle Stories in denen Airsoft in letzter Zeit Erwähnung gefunden hat haben sich, zumindest so weit ich mich erinnere, um Einsätze der Cobra, Betrunkene, die in öffentlichen Verkehrsmitteln mit Pistolen-Replikas herumfuchteln mussten und ähnliches gedreht. Airsoft war nie die Story per se, sondern hat nur ein Element für die Geschichte geliefert. Das führt dazu, dass Airsoft selbst niemals präsentiert, sondern am Rande erwähnt wird. Und zwar immer in schlechtem Kontext und mit genügend Freiraum für die Fantasie des Lesers. Ich sage jetzt nicht: Startet eine Medienoffensive. Ich habe aber zum Teil in anderen Foren schon eine gewisse Medienscheue beobachtet, die mindestens ebenso tödlich ist. Sollte ein Medium an euch herantreten (was in den meisten Fällen nicht der Fall sein wird, selbst wenn ihr die Story seid.. aber dazu später) rate ich euch dringendst dazu, euch darauf einzulassen und zugleich darauf zu beharren, dass der betreffende Journalist sich einen umfassenden Eindruck von euch verschafft. Das bedeutet noch lange nicht, dass der Artikel positiv ausfallen wird und das kann auch niemand verlangen. Aber wenn es euch gelingt, euch ausgiebig im richtigen Licht zu präsentieren, kann das durchaus vorteilhaft sein.


    Punkt zwei: Das böse W-Wort (oh wie werd ich mich in die Nesseln setzen)


    Am zweiten Tag in eurem Forum ist mir ein Ausrutscher passiert. Da hab ich doch glatt meine neu erworbene ASG beim gedankenlosen vor-mich-hin-Tippen als Waffe bezeichnet. Ich weiß, dass sie es laut dem österreichischen Gesetz nicht ist. Ich weiß, dass man AEG, ASG, Sniper, Springer, Markierer oder meinetwegen auch Butterblume dazu sagt. ABER: Die Gs in ASG und AEG stehen für Gun. Die Dinger sehen aus wie Waffen. Nicht nur das. Man zahlt sogar mehr, für eine besonders detailgetreue Replik einer Waffe, die in möglichst vielen Funktionselementen dem Original entspricht. Nur weil man dem ganzen einen anderen Namen gibt, ändert das nicht viel. Ich biete hier keine Lösung für das Problem, schlichtweg, weil ich keine kenne. Wir alle wissen, warum die Dinger wie Waffen aussehen, sich wie Waffen anfühlen und abgesehen von dem tödliche-Bleiprojektile-spucken-Teil auch so funktionieren. Das Problem ist: Die anderen wissen das auch. Und wenn man ihnen dann noch so oft erklärt, dass das keine Waffe ist oder ihnen das Gesetz unter die Nase reibt kommen sie sich schlichtweg verarscht vor, was gegenseitiges Verständnis nahezu unmöglich macht.


    Sieht der Bürger eine Unifurm..


    Dann haben wir da das Klamotten-Problem, das auch schon angesprochen wurde. Auf den ersten Blick ein einfaches Argument: Camos sind Funktionskleidung. Man nutzt vorhandene Technologie aus dem militärischen Sektor, um unentdeckt zu bleiben. So weit, so gut. Da gibt es allerdings zwei weitere Punkte: Zum einen das Reenactment. Wie ernst es manchen mit den Battle Displays und so weiter ist, habe ich erst in den letzten Wochen in diversen Foren miterlebt. Da ich über zehn Jahre lang als Mittelalter-Reenactor unterwegs war und mir meine Klamotten mit Knochennadeln von Hand genäht habe, kann ich das Interesse daran nur zu gut nachvollziehen. Das Problem ist, dass man dadurch in eine „der wäre ja gerne“ oder „der hätte mal beim Heer bleiben sollen“-Ecke gerückt wird. Und das führt uns gleich zum anderen und damit zum Kern der ganzen Uniform-Problematik. Wir in Deutschland und Österreich leben in einer hochgradig demilitarisierten Gesellschaft. Soldaten sind bei uns die jungen Burschen, die eben müssen. Die dürfen auch ihren Spaß dabei haben, damit sies „rauslassen“ können und dann sollte auch wieder gut sein. Alles was darüber hinausgeht hat für Beobachter den Geruch von etwas Extremistischem, Verbotenem, Nationalistischem oder Kindischem. Das geht vom „Gö, schau, da spielt einer Krieg!“ bis zur Überlegung, dass sich die entsprechende Person nichts sehnlicher wünscht, als eine echte Waffe. Wiederum: Keine Lösung hier. Das ist eine Assoziation, die ein Großteil der Leute einfach im Kopf hat. Wie man dem begegnet? Ich hab keine Ahnung, wie ich darüber schreiben würde. Aber ebenso wie bei dem W-Affen Problem erreicht man mit permanentem Herunterbeten desselben Mantras wohl nicht allzu viel, solange es nicht absolut authentisch ist und auch so rüberkommt.


    Das Spiel mit dem Krieg


    Ich habe drei Jahre lang als Gaming-Journalist gearbeitet. Da ist keine Woche vergangen, in der nicht irgendwer auf irgendeine Weise die berühmt-berüchtigte „Killerspieldebatte“ aus dem Ärmel gezogen hat. Dass Airsoft genau in die Schiene fällt (sans der „Ich kann das Computerspiel von der Realität unterscheiden“-Argumentation. Echt im Wald zu stehen ist eben doch nochmal ein wenig realistischer) ist uns denke ich allen klar. Auch hier kann ich eigentlich fast nur das Problem ergründen. Es ist nicht so sehr das Problem, und ich schreibe das bewusst provokant, dass Airsoft eine taktische Simulation oder eine Tötungssimulation ist (nochmal: Waffenrepliken, Projektile. GANZ objektiv, völlig ohne Emotionen betrachtet). Was die Schwierigkeiten macht, ist, dass man es Airsoft ansieht. Fußball, Schach, Fangen, Mensch-Ärger-Dich-Nicht. Alles (mehr oder weniger) taktisch. Alles eine Form von Gefechtssimulationen. Fakt ist, dass sich so ziemlich jedes Spiel (außer Tetris.. ich weiß bis heute nicht, wie Tetris in die Metapher passt) egal ob digital oder analog auf einen kämpferisch/kriegerischen Ursprung zurückführen lässt. Meistens sogar leichter, als es den Betreffenden lieb ist. Aber Airsofties (hmh, ob die Bezeichnung vielleicht der Schlüssel zu einer psoitiven PR-Kampagne wäre?) tragen keine bunten Trikots. Benutzen keine Würfel. Und haben keine Sponsoren und Fanclubs. Die Erkenntnis daraus ist eine simple: Ja. Airsoft IST ein Kriegsspiel. So wie (beinahe.. verdammtes Tetris!) alle anderen Spiele auch! Wir haben ALLE das „Krieg-spielen“ in den Genen. Es ist in unserer Natur. Die meisten verstecken es nur besser. Und reagieren dann schockiert, wenn jemand anderer das nicht tut.


    So, und jetzt zum Grand Finale.. nennen wir es:


    Der Redakteur – ein taktisches Assessment


    Journalisten sind in der heutigen Zeit permanent überarbeitet. Die meisten Printmedien haben in den vergangenen 20 Jahren ihre Belegschaft halbiert und ihre Seitenzahlen mehr oder weniger verdoppelt. Das Internet macht Recherche einfacher. Das wissen auch die Chefredakteure. Deswegen wir davon ausgegangen, dass ein Reporter bei einem Tagesmedium fähig ist, ein bis zwei Stories pro Tag zu liefern (das ist nahezu überall Minimum. Ich kenne Redaktionen, wo man nicht unter vier Artikeln das Büro verlässt. Natürlich unter Zeitdruck, damit alles in die Druckerei kommt.) Dazu kommt eine wahre Meldungsflut. Manche Ressorts sehen sich täglich einer Flut von 6-700 Meldungen gegenüber. Die gilt es allesamt zu sichten, die Relevanten herauszupicken, eventuell nachzurecherchieren (in 75% aller Fälle ohne den Schreibtisch zu verlassen, weil dazu einfach keine Zeit ist) umzuschreiben und vor allem zu kürzen. Das Resultat ist einfach: Nachrichten werden sowohl nach Informations- oder Sensationswert ausgewählt als auch danach, wie einfach sie einzupassen sind beziehungsweise wie viel vom Text wirklich neu geschrieben werden muss. Es wird so lange Information herausgestrichen, bis es in das vorgegebene Text-Shape passt, Voila! Heutzutage haben viele Journalisten nicht mehr den Luxus, sich ihre Geschichten zu suchen. Sie nehmen die, von denen sie gefunden werden. Und darin näher zu erklären, was es mit einem nebensächlichen Detail auf sich hat, ist nicht nur aus Platz-, und aus Zeitgründen unmöglich, sondern würde dem Leser auch irrelevant erscheinen, wenn man es nicht aufwändig und gut verpackt. Wenn ihr also gute Presse wollt: Macht es den Journalisten so einfach wie möglich eine publikumstaugliche Geschichte aufzuziehen. Ein neues Thema wäre es allemal. Es müsste sich nur mal jemand drübertrauen.

    O for a voice like thunder and a tongue<br />To drown the throat of war! When the senses<br />Are shaken, and the soul is driven to madness,<br />Who can stand?

    • Offizieller Beitrag

    Damit dieser Thread nicht zu sehr OT wird mit der "bösen Wort Waffe" Diskussion, möchte ich schon vorweg auf diesen Thread verweisen:


    [url=http://www.airsoftforum.at/index.php/topic,1260.0.html]http://www.airsoftforum.at/index.php/topic,1260.0.html[/url]


    Zudem gibt es zur Bezeichnung "Waffe" auch eine Geschichte warum wir so erpicht darauf sind es nicht zu benutzen.
    Früher war das ganz normal (noch 2004 wenn ich mich recht erinnere). Ironischerweise waren die Medien daran schuld.
    Grund hierfür war ein Beitrag der über Airsoft gemacht wurde und bei dem alles so zusammen geschnitten wurde, dass wir Airsoftspieler schlecht aussehen. Nein die waren nicht faul, die haben sich hierfür echt Mühe gegeben. Dazu kam, dass ein Psychologe dann das alles analysiert hat, und eben genau unter diesem Aspekt, dass es eben per Definition und geschichtlichen Hintergrund (Waffennachbauten die eben nicht dazu gedacht sind jemanden zu verletzen in einem Land in dem Waffen verboten sind) und wir sie trotzdem als Waffen bezeichnen. Das zwang damals den Verein der sich zu der Reportage bereiterklärte zur Aufgabe. Genauso wie das damals einzige Österreichweite Forum (airsoftaustria.COM) einige Schwierigkeiten bekam weil überall eben das Wort Waffe verwendet wurde. Vielleicht weiß der eine oder andere alteingesessene noch mehr Details dazu. Ich war damals noch neu und als Vorarlberger nicht ganz so stark mitbekommen wie vielleicht andere. Scaar wüsste dazu bestimmt mehr, da er schon damals aa.com Mod war und eine der treibenden Kräfte der Entwicklung des Airsoft in Österreich.


    Und du sagst ja selbst, Geschichten werden nach Schlagzeilen und Skandalen ausgewählt, da passen brave Airsoftspieler die alles legal machen nicht ins Schema. Es wird immer noch geschaut noch das kleinste Bischen Kontroverse zu schüren, denn das bringt auf den Online Seiten der Medien Diskussionen, Traffic und Werbeeinnahmen.
    Daher auch ein Großteil der Abneigung gegen Reporter und Medien.

  • Ah, vielen Dank für die Aufklärung und den Hinweis auf den Thread. Letzteren hab ich mir gerade eben durchgelesen und, ja, jeder an der Diskussion Beteiligte hat bis zu einem gewissen Grad recht. Worauf ich aber hinaus wollte mit dem entsprechenden Absatz, wird dort nur leicht angeschnitten. Es klingt wie I-Tüpftel-Reiterei, aber lasst euch das mal durch den Kopf gehen:
    AEG, ASG, Sportgerät sind Kunstwörter. Ein Leser wird darüber stolpern, weil er einen entsprechenden Ausdruck im Alltag nicht benutzt. Und das, wie bereits erwähnt, weckt Argwohn. Eine Erklärung a la "Aber im Gesetzt steht..", "Aber es ist doch ganz anders.." klingt nach einer Rechtfertigung. Und wer sich jemals eine Politik-Debatte oder ein Interview zu einem Skandal-Thema angeschaut hat weiß: Wer sich offensichtlich rechtfertigt hat verloren.
    So wie ich es sehe, erwecken solche Bezeichnungen und deren radikales Durchsetzen schlichtweg den Eindruck schlechter, durchschaubarer PR. Ich nehme an, dass dieses Thema vermutlich schon seit Ewigkeiten aufs heftigste diskutiert wird (wie war der Spruch aus dem Shot-Regel-Thread nochmal? Eigentlich fertigdiskutiert, aber irgendwer drückt immer wieder auf Replay?)
    Eine wirkliche Lösung gibt es vermutlich nicht. Aber genau darin liegt der Grund meines initialen Posts. Es wird darüber diskutiert, was im Gesetz steht, wie man Gun übersetzen kann, was eine Waffe zur Waffe macht. Wie wäre es, darüber nachzudenken, wie man das ganze ganz schlichtweg PR-technisch besser verpacken könnte? Dementsprechend will ich hier nur mal etwas in den Raum stellen. Was wäre mit "Replik"? Es ist "nur" ein anderes Wort. Es wird nicht die Welt verändern. Aber es geht besser von der Zunge als ASG. UND es nennt das Ding beim Namen und wirkt so nicht wie ein (schlechter) Verschleierungsversuch.


    Zum Thema schlampige, faule oder böswillige Berichterstattung sollte ich vielleicht noch was anmerken. Unabhängigen, fairen Journalismus gibt es leider nicht und hat es vermutlich nie gegeben. Eine der goldenen Regeln, die man lernt (und permanent bricht) ist: Schreibe immer erst den Titel. Die Intention dahinter ist, dass der Artikel danach das aussagt, was man in der Überschrift verpackt hat.
    Aus verschiedenen Gründen kommt es aber leider viel zu häufig vor, dass der Titel schon auf der Seite steht, bevor die Recherche beginnt. Ich denke mir, dass der entsprechende Beitrag damals unter der Prämisse "Kriegsspiele in Österreich" entstanden ist. Ist ja auch reißerischer, als "Leute treffen sich und haben Spaß". Das lässt sich nicht verhindern, und, ja, es ist tragisch, aber Medien haben Macht, die sie viel zu oft und viel zu gerne missbrauchen, um schlichtweg einfache, publikumswirksame Kost zu produzieren. Dagegen könnt ihr nichts machen. Alles was ihr tun könnt ist, dafür zu sorgen, dass für jeden schlechten ein oder besser zwei positive Artikel zu finden sind.

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    • Offizieller Beitrag

    Nun ja, man kann es so oder so sehen.
    Ich finde es hat nichts mit Rechtfertigung zu tun, wenn ich auf den Fakt verweise, dass es die die Definition verfehlt und das auch aus den Gesetzen hervor geht um darauf zu verweisen, dass diese Bezeichnung nicht korrekt ist. Ich finde eher diejenigen die versuchen es Waffe zu nennen versuchen sich zu rechtfertigen indem sie auf die Übersetzung von "gun" und die ähnlichkeit verweisen.


    Den Vorschlag es als Replika schlichtweg zu bezeichnen finde ich aber gut.


    Zu den positiven Artikeln, dazu müsste man halt wissen wie die Schlagzeilen schon vor Recherche aussehen und wie der Journalist dazu steht. ;)
    Leider sind die nunmal sehr in der Minderheit.
    Ansonsten gräbt man sich das eigene Grab und man haut sich nur noch mehr negative Berichte auf den Stapel drauf.

  • Natürlich ist es eine Frage der Auffassung. Und für dich, der du dich mit der Thematik auseinandergesetzt hast, schaut das ganze VÖLLIG anders aus, als für jemanden, der einen 20-Sätze-Artikel darüber liest und davor noch nie etwas davon gehört hat.


    Deswegen sage ich ja, dass es wichtig ist, es nicht mit euren Augen, sondern mit dem des Publikums zu sehen. Ihr müsst ja nicht mehr überzeugt werden, die Bevölkerung aber schon. Ergo bringt eine Herangehensweise die auf "Also, für mich ist das so..." basiert nicht wirklich viel.


    Knackpunkt ist: Was ein Nicht-Airsoftie auf dem Bild sieht ist das, was er mit einer Waffe assoziiert. Wenn es dann den erhobenen Zeigefingers des Spielers braucht der sagt: "Nein, nein! Das ist keine Waffe! Weil im Gesetz steht nämlich das... Und außerdem.." erweckt das den Eindruck einer Irreführung. Und das kommt nie gut an.

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  • Grund hierfür war ein Beitrag der über Airsoft gemacht wurde und bei dem alles so zusammen geschnitten wurde, dass wir Airsoftspieler schlecht aussehen.


    Korrekt. Eine alte ATV-Doku. Hab ich sogar noch auf meiner externen Festplatte gespeichert.
    Dieser Doku, die eigentlich gut recherchiert war, die Airsofter aber als "Freizeitrambos" verunglimpft hat, war ein "Am Schauplatz" Beitrag zum Verein "God's Army", die in der Steiermark (?) aktiv waren, vorausgegangen, der weder objektiv noch gut recherchiert war und schließlich zur Auflösung des Vereins geführt hat. O-Ton in dem Beitrag war damals übrigens: Kriegsverherrlichung, Gewaltverherrlichung, Jugendgefährdung, Sittlichkeitsverrohung. Gewürzt mit ein paar gemein gestellten Fragen und patscherten Antworten von minderbegabten Rednern (ohne jetzt jemanden beleidigen zu wollen) war es das perfekte Rezept, um Airsoft in Verruf zu bringen (obwohl seitens der Polizei in dem Beitrag damals klargestellt worden ist, dass alles im Rahmen des Gesetzes ausgeübt wird).
    Es war damals ein Verein, der einer Tätigkeit nachgeht, die von den Anrainern nicht gewünscht war und dem man nur durch den Druck der Öffentlichkeit zur Aufgabe bewegen konnte - rechtlich hat ja alles gepasst.



    Dazu kam, dass ein Psychologe dann das alles analysiert hat, und eben genau unter diesem Aspekt, dass es eben per Definition und geschichtlichen Hintergrund (Waffennachbauten die eben nicht dazu gedacht sind jemanden zu verletzen in einem Land in dem Waffen verboten sind) und wir sie trotzdem als Waffen bezeichnen.


    Das war damals der Soziologe Roland Girtler, der Airsoft grundsätzlich positiv zum Aggressionsabbau bewertet und den denkwürdigen Satz "viel schlimmer wär's, wenn's mit dem Auto eine Amokfahrt machen, um sich ab zu reagieren" geprägt hat.




    Punkt zwei: Das böse W-Wort
    Am zweiten Tag in eurem Forum ist mir ein Ausrutscher passiert. Da hab ich doch glatt meine neu erworbene ASG beim gedankenlosen vor-mich-hin-Tippen als Waffe bezeichnet. Ich weiß, dass sie es laut dem österreichischen Gesetz nicht ist. Ich weiß, dass man AEG, ASG, Sniper, Springer, Markierer oder meinetwegen auch Butterblume dazu sagt. ABER: Die Gs in ASG und AEG stehen für Gun. Die Dinger sehen aus wie Waffen. Nicht nur das. Man zahlt sogar mehr, für eine besonders detailgetreue Replik einer Waffe, die in möglichst vielen Funktionselementen dem Original entspricht. Nur weil man dem ganzen einen anderen Namen gibt, ändert das nicht viel. Ich biete hier keine Lösung für das Problem, schlichtweg, weil ich keine kenne. Wir alle wissen, warum die Dinger wie Waffen aussehen, sich wie Waffen anfühlen und abgesehen von dem tödliche-Bleiprojektile-spucken-Teil auch so funktionieren. Das Problem ist: Die anderen wissen das auch. Und wenn man ihnen dann noch so oft erklärt, dass das keine Waffe ist oder ihnen das Gesetz unter die Nase reibt kommen sie sich schlichtweg verarscht vor, was gegenseitiges Verständnis nahezu unmöglich macht.


    Über den Ausrutscher zerbrich dir mal nicht den Kopf, das passiert so gut wie jedem Neuling hier, weil - du hast es angesprochen - die Dinger halt so aussehen. ;)
    Wo ich dir aber widersprechen muss sind zwei Dinge.
    Erstens: Auch, wenn wir die gängige englische Bezeichnung AEG übernommen haben und das G (oh Zufall) für "Gun" steht, so muss nicht automatisch ein negativer Gedanke damit assoziiert werden. Der wird einem von außen suggeriert. Zum Beispiel von Medien.
    (Womöglich) hinkender Vergleich: eine Spritzpistole hat sehr oft eine Pistolen- oder Gewehrform, funktioniert auch wie eine echte Pistole (Betätigen des Abzugs), "verschießt" ein Medium (hier eben Wasser), und hat sogar einen deutschen Begriff im Namen, den jeder sofort mit einer Waffe assoziiert. Problem? Nö - ist ja ein Spielzeug.
    Zwotens: Wenn das Gesetz sagt, es ist keine Waffe, dann ist es keine Waffe. Warum soll ich es dann künstlich umtaufen?
    Oder sagst du zu einem Fahrrad Moped? Sieht auch ähnlich aus, ist aber von der Konstruktion (Antriebsart) anders.
    Wir haben in Österreich leider seit jeher das Problem, dass sich viele Spieler in den falschen (weil deutschen) Gesetzen schlau machen und dann Falschheiten verbreitet werden. Angefangen vom Begriff der Waffe bis hin zu irgendwelchen Strafrechtsparagraphen.
    Seltsamerweise sind es aber dann oft jhene Postings, die sich am schnellsten verbreiten und als korrekt angesehen werden.
    Wenn ich aber nicht auf einer anderen Bezeichnung dieser "Waffe" bestehe und die Laien darüber aufkläre, dann bleibt dieser negativ besetzte Terminus ewig am Airsoft haften.
    Klar, da wird sich der eine oder andere verarscht vor kommen, aber das nehme ich gern in Kauf, wenn in vielleicht 10 Jahren das Kriegstrieber-und Waffennarern-Stigma von Airsoft entfernt worden ist und wir ähnlich salonfähig wie die Paintballer sind.
    Die waren vor 15 Jahren auch "Kriegsnarrische" und haben mittlerweile den Sprung zum Funsport geschafft. Sie haben es sich halt mit schwulen leuchtrosa Shirts erkauft. Da warte ich lieber 5 Jahre länger und erklär' noch tausend Leuten mehr die rechtliche Grundlage und kann Airsoft in der heutigen Form spielen.



    Ich betreibe Airsoft seit 2003 und glaube, dass mir einige Altgediente zustimmen werden, wenn ich die allgemeine Medienscheu der Vereine auf deren in der Verganenheit oft negativen Umgang mit dem Thema, den Vereinen und den darin befindlichen Personen geschuldet ist.
    Wenn sich ein Verein mal für eine Doku, einen Zeitungsbericht etc. eingelassen hat, dann war die Berichterstattung immer einseitig und ließ uns Spieler letztlich als (bestenfalls) Wochenendkrieger oder (schlimmstenfalls) grenzdebile nationalsozialistisch eingestellte Wehrsportler dastehen.
    Auch wurde seitens der Medien immer zu sehr verallgemeinert.
    Wenn mal wieder ein (entschuldige bitte den Ausdruck, aber er passt in zumindest 90% der Fälle) Trottelkind mit einer Softgun im Stadtpark spielt oder damit in der Schule auftaucht (geschweige denn, es wurde auch mal damit geschossen), wurde derart berichtet, dass ich selbst meine Verwandten anlügen musste, was ich am Wochenede eigentlich so mache.
    Es enstand für mich teilweise der Eindruck, als wollten die Medien Airsoft als die Personifizierung der ach so verhassten Killerspiele (über die mindestens genauso unobjektiv berichtet wird) verkaufen.
    Wer kann es "uns" dann verdenken, wenn "wir" uns den Medien gegenüber reserviert verhalten?


    Zitat von "MrShellShock"

    Eine Erklärung a la "Aber im Gesetzt steht..", "Aber es ist doch ganz anders.." klingt nach einer Rechtfertigung. Und wer sich jemals eine Politik-Debatte oder ein Interview zu einem Skandal-Thema angeschaut hat weiß: Wer sich offensichtlich rechtfertigt hat verloren.


    Ähm... was!?
    Ich kann mich nur rechtfertigen, wenn mir etwas vorgehalten/vorgeworfen wird. Wenn ein n00b daherkommt und seine ASG Waffe nennt, dann erklär ich ihm, wie man das Ding richtig betitelt und warum man das so macht (auf Grrund der Gesetzeslage und vielleicht noch, weil's in der Öffentlichkeit nicht gern gehört wird). Das ist keine Rechtfertigung.
    Und selbst wenn es nach einer Rechtfertigung klingen sollte - wie soll ich es sonst ausdeutschen? Soll ich es machen wie Failman, Spinnenecker und Co. und den Leuten ins Gesicht lügen? Oder einfach irgendwas erzählen in der Hoffnung, der/die/das vergisst zwischenzeitlich, worum es eigentlich geht?


    Zitat von "MrShellShock"

    Was wäre mit "Replik"? Es ist "nur" ein anderes Wort. Es wird nicht die Welt verändern. Aber es geht besser von der Zunge als ASG. UND es nennt das Ding beim Namen und wirkt so nicht wie ein (schlechter) Verschleierungsversuch.


    Auch, wenn er eigentlich schon klinisch ziemlich tot ist, möchte ich mal kurz das ÖASV-Reglement bemühen, in dem da geschrieben steht:

    Zitat von "ÖASV-Reglement"

    I. Abschnitt - Begriffsbestimmungen
    §1 Airsoft-Sportgeräte
    (1) Airsoft-Sportgeräte sind Waffenreplikate, die mittels Gas oder mit technisch freigemachter Energie angetrieben werden und BB´s (Kugeln) mit einem Durchmesser von 6mm oder 8mm verschießen.


    Die Idee gab's also schon vor einigen Jahren. Es hat sich halt einfach unter der Spielerschaft die Bezeichnung AEG, ASG etc eingebürgert, da damit gleich jeder weiß, was gemeint ist. AEG = elektrisch, GBB=Gas etc. und es obendrein kürzer als "Replika", "Sportgerät" usw. ist.
    Um den vorhin bereits angeführten Vergliech nochmal zu bemühen: Kleinkraftrad = "Moped" --> kürzer, einprägsamer --> gängig


    Zitat von "MrShellShock"

    Eine der goldenen Regeln, die man lernt (und permanent bricht) ist: Schreibe immer erst den Titel. Die Intention dahinter ist, dass der Artikel danach das aussagt, was man in der Überschrift verpackt hat.


    Und wie soll der Artikel dann objektiv sein? Die Überschrift soll ja Interesse wecken und ist in den meisten Blättern daher auch durchwegs reißerisch gewählt.
    Zudem ist Airsoft meiner Ansicht nach kein Thema, über welches man nach einem halben Tag Recherche (sollen ja zumindest zwei Artikel rausgehen) anständig berichten kann. Dafür ist vielleicht das Printmedium in der Form nicht geeignet.
    Bei den TV-Dokus, denen vielleicht mehr Zeit zur Verfügung steht, wird aber leider auch nur negativ berichtet (verkauft sich besser?).
    Ist es nicht so, dass Otto Normalbürger sich lieber einen Bericht zu Gemüte führt, nach dessen Ende er getrost sagen kann "san die deppert"?



    Aber mal was ganz anderes:
    Nach dem du ja vom Fach bist und ich so ein Bauchgefühl habe, dass du dem Ganzen nicht abgeneigt bist, könntest du uns doch coachen?
    Ich glaube, dass ich da nicht ganz falsch liege, wenn ich sage, dass wir alle keine bzw. zu wenig Erfahrung im Umgang mit Medien haben (wurde ja auch tunlicht vermieden). Muss ja nix aufwendiges sein. Ein Topic "richtiger Umgang mit Medien" oder sowas. Mit Do's and Don'ts
    Oder generell mal bei deiner Zeitung eine Reportage über Airsoft anbieten, die durchwegs positiv besetzt ist?

    • Offizieller Beitrag

    Also ich kann mich, in so gut wie jedem Punkt, allen meinen Vorrednern anschließen ud habe Inhaltlich nicht viel mehr beizutragen als eh schon gesagt wurde.
    Ich möchte aber die Zustimmung zur Idee Sie "Repliken" zu nennen zum Ausdruck bringen.
    Es ist ja nicht so, als ob Leute das nicht so bezeichnen, aber es gibt halt keine allgemein gültige Regel, und wie Humpel schon sagt, man nimmt die Bezeichnung die einem am geläufigsten ist.
    Aber das W-Wort, sind sie sicherlich nicht! Nicht nur, das bereits gebrachte Beispiel mit der Spritzpistole, da gibt's auch noch einen anderen Aspekt:
    Jeder, der schon mal mit Waffen umgegangen ist weiß, dass eine verantwortungsvolle Handhabe unablässig ist.
    Dazu gehört auch, damit NICHT auf Leute zu zielen, damit NICHT auf Leute zu schießen. Das würde ich, und sicherlich auch kein Anderer hier, je tun.
    Da unsere Replikas, de facto, Spielzeuge sind, ist das möglich bzw. gewollt. Is für uns ja auch ganz klar, is ja auch dafür gemacht!


    Wenn jetzt aber die Leute dauernd über Leute lesen die mit Waffen hantieren, rumrennen, aufeinander schießen(!), dann ist dem der Unterschied weniger oder vielleicht NICHT klar, der für uns alltäglich ist. Und der unbeteiligte Dritte kanns nicht auseinanderhalten, wie Du auch schon richtig gesagt hast.


    Von mir aus, kann mich jeder für kindisch und unreif halten, dass ich mit Spielzeugpistolen oder -gewehren im Wald rumrenn. Aber ich würde nie auf die Idee kommen das mit einer Waffe zu tun, oder zu sagen dass ich das mit einer Waffe tue. Das wäre unverantwortlich, nicht unr für unser Image.
    Ob ich dazu jetzt AEG, ASG, Markierer, Replik, Kugelspucker oder wie auch immer sage, die sprachliche Differenzierung zwischen Replik und Waffe muss gegeben sein.
    Das ist, als würdest Du zwischen Kindergärtner und Kinderschänder keinen Unterschied machen.

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